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Massnahmen gegen Manipulieren / Umgehung von Positionsschalter

Interessierte von Maschinen mit Schalteinrichtungen finden hier wichtige Informationen zu Verriegelungseinrichtungen. Informieren Sie sich über die verschiedenen Bauarten, deren Betätigungsprinzipien und wie Sie Manipulationen verhindern können.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Verriegelungseinrichtungen setzen die Maschine bei Öffnung der Schutzvorrichtung still und verhindern dadurch Verletzungen und Unfälle.

      Dies sind die wichtigsten Punkte:

      • Die Betätigungsprinzipien von Verrieglungseinrichtungen sind in die Bauarten 1–4 eingeteilt.
      • Das einfache Umgehen der Sicherheitsfunktion kann konstruktiv oder mit einer Überwachungsfunktion in der Steuerung verhindert werden.

      Es ist die Aufgabe von Entwicklerinnen und Herstellern, die für die jeweilige Maschine passende Bauart auszuwählen.

      Diese Seite ersetzt das Factsheet 33066/16.

      Beispiele von Bauarten

      Die Verriegelungseinrichtungen reichen von einfachen mechanischen Lösungen bis hin zu High-Tech-Varianten, die das Gegenstück kontaktlos und hoch kodiert detektieren.

      Ein Stift aus Metall berührt einen Kontaktpunkt einer Verriegelungseinrichtung.
      Bild 1: Bauart 1 – Diese Verriegelungseinrichtung ist mechanisch unkodiert.
      Ein roter Scharnierschalter dient als Verriegelungseinrichtung
      Bild 2: Eine andere Variante der Bauart 1 – der Scharnierschalter als Verriegelungseinrichtung
      Eine Metall-Zunge liegt vor einem roten Gegenstück und dient als Verriegelungseinrichtung.
      Bild 3: Bauart 2 – Diese mechanisch geformte Zunge verfügt über eine geringe Kodierungsstufe.
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      Bild 4: Bauart 3 – Eine berührungslose Verriegelungseinrichtung verfügt über einen Sensor mit einer Kontaktfläche (blau).
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      Bild 5: Bauart 4 – Diese Verriegelungseinrichtung funktioniert berührungslos und ist hoch kodiert.
      Ein mechanisches Gegenstück einer Verriegelungseinrichtung ist unlösbar montiert. Dessen Betätiger sind hoch kodiert.
      Bild 6: Dieses mechanische Gegenstück ist kodiert und unlösbar montiert.
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      Bild 7: Ein Betriebsartenwahlschalter reduziert den Anreiz, dass Mitarbeitende Verriegelungseinrichtungen umgehen. Durch die richtige Betriebswahl können sie die Maschine auch bei Störungsbehebungen oder während der Wartung sicher bedienen.
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      Bild 8: In diesem Beispiel befinden sich die Verriegelungseinrichtung an schwer zugänglichen Orten.

      Betätigungsprinzipien der Bauarten

      Die unten erwähnten Bauarten verfügen über unterschiedlich hohe Sicherheitsanforderungen und deshalb auch über verschiedene Betätigungsprinzipien.

      Bauart 1: Das Betätigungsprinzip beruht auf der Mechanik. Der Betätiger ist unkodiert, zum Beispiel mit einer Kurvenscheibe (Bild 1), linearen Nocken oder einem Scharnier (Bild 2).

      Bauart 2: Das Betätigungsprinzip beruht auch bei dieser Bauart auf der Mechanik. Der Betätiger ist kodiert, z. B. mit einer Zunge oder einem Schlüsseltransfersystem. Man unterscheidet zwischen geringer (Bild 3), mittlerer und hoher Kodierungsstufe (Bild 6).

      Bauart 3: Das Betätigungsprinzip beruht auf Technologien, die das Gegenstück berührungslos detektieren. Die Betätiger sind unkodiert, zum Beispiel:

      • induktiv: ferromagnetisches Metall
      • magnetisch: Magnet
      • kapazitiv, optisch oder Ultraschall: jedes geeignete Objekt (Bild 4)

      Bauart 3 sind nur erlaubt beim Einsatz von geeigneten Massnahmen gegen Umgehung.

      Bauart 4: Das Betätigungsprinzip beruht auf Technologien, die das Gegenstück berührungslos detektieren. Die Betätiger sind beispielsweise mit folgenden Technologien kodiert:

      • magnetisch: kodierter Magnet
      • RFID: kodierter RFID Transponder
      • optisch: kodierter Transponder

      Man unterscheidet zwischen geringer, mittlerer und hoher Kodierungsstufe (Bild 5).

      Verhindern von Manipulationen

      Grundmassnahmen gegen das Umgehen von Verriegelungseinrichtungen

      Gestalten Sie die Maschine so, dass die Anreize zum Umgehen der Verriegelungseinrichtungen auf ein Minimum reduziert werden. Dies wird zum Beispiel mit entsprechenden Betriebsarten (Bild 7) erreicht, mit denen die Mitarbeitenden die Maschine auch bei einer Störungsbehebung und Wartung ohne jegliche Manipulation sicher bedienen können.

      Verhindern des Zugangs zu Elementen der Verriegelungseinrichtung

      Damit von Beginn weg keine Anreize entstehen, die Verriegelungseinrichtung zu manipulieren, können Sie mit den folgenden Massnahmen dafür sorgen, dass keine entsprechenden Anreize entstehen:

      • Bringen Sie Hindernisse oder eine Abschirmung an
      • Platzieren Sie die Verriegelungseinrichtung an einem Ort ausser Reichweite
      • Installieren Sie sie an verdeckter Position

      Verhindern einer Ersatzbetätigung durch leicht verfügbare Gegenstände

      Verriegelungseinrichtungen der Bauart 3 müssen zwingend immer an schwer zugänglichen oder versteckten Orten angebracht sein.

      Zusätzliche Massnahmen gegen das Demontieren

      Folgende Massnahmen erschweren die Demontage der Betätiger: Einwegschraube (Bild 6), Nieten, aufgebohrter Innen-6-Kant, Kugel in den Innen-6-Kant gedrückt, Innen-6-Kant mit 2-Komponentenkleber aufgefüllt, etc.).

      So verhindern Sie das Umgehen der Verriegelungseinrichtung:

      • Zustandsüberwachung: Die Plausibilitätsprüfung der Steuerung erkennt während eines Maschinenzyklus eine ungewöhnliche Abfolge von Zuständen, deren Ursache eine Manipulation ist.
      • Periodische Überprüfung: Die Steuerung fordert die Bedienperson auf, die Schutzeinrichtung zu betätigen. Fehlt die entsprechende Rückmeldung, wird eine Manipulation angenommen, zum Beispiel bei einer CNC-Bearbeitungsmaschine.

      Zusätzliche Massnahmen gegen das Umgehen von Verriegelungseinrichtungen in Abhängigkeit der Bauart (SN EN ISO 14119 Tabelle 3):

       

      SN EN ISO 14119 Tabelle 3 – Zusätzliche Massnahmen gegen das Umgehen von Verriegelungseinrichtungen in Abhängigkeit der Bauart

       

      Grundsätze und Massnahmen

      Bauart-1-Verriegelungseinrichtung, ausser mit Scharnier betätigte und Bauart-3-Verriegelungseinrichtungen

      Bauart-1-Verriegelungseinrichtung, nur mit Scharnier betätigt

      Bauart-2- und Bauart-4-Verriegelungseinrichtungen mit geringer oder mittlerer Kodierungsstufe gemäss Kapitel 7.2 b) 1) oder 7.2 b) 2) mit oder ohne elektromagnetischer Zuhaltung

      Bauart-2- und Bauart-4-Verriegelungseinrichtungen mit hoher Kodierungsstufe gemäss Kapitel 7.2 b) 3) mit oder ohne elektromagnetischer Zuhaltung

      Schlüsseltransfersysteme mit mittlerer oder hoher Kodierungsstufe (siehe Anmerkung 2 auf S. 32)

      Anbringen ausser Reichweite, siehe Kapitel 7.2 a) 1)

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      X

       

       

      Hindernis/Abschirmung, siehe Kapitel 7.2 a) 2)

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      X

       

       

      Anbringen in verdeckter Position, siehe Kapitel 7.2 a) 3)

      X

       

      X

       

       

      Zustandsüberwachung oder periodische Prüfung, siehe Kapitel 7.2 d) 1) i) und ii)

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      Nicht-lösbare Befestigung von Positionsschalter und Betätiger, siehe Kapitel 7.2 c)

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      Nicht-lösbare Befestigung des Positionsschalters, siehe Kapitel 7.2 c)

       

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      Nicht-lösbare Befestigung des Betätigers, siehe Kapitel 7.2 c)

       

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      Zusätzliche Verriegelungseinrichtung und Plausibilitätsprüfung, siehe Kapitel 7.2. d) 2)

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      R

       

       

       

      X Mindestens eine dieser Massnahmen ist anzuwenden.

      M anzuwendende Massnahme

      R empfohlene Massnahmen (zusätzlich)

      Richtlinien und Normen

      • 2006/42/EG Maschinenrichtlinie
      • SN EN ISO 14119 Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen

      Kontakt für weitere Informationen

      Sollten Sie Fragen zum Thema Verriegelungseinrichtungen bei Maschinensteuerungen haben, helfen wir Ihnen gerne weiter.

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