Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen

Beim Umgang mit Chemikalien und Mikroorganismen müssen Schutzhandschuhe getragen werden. Die europäische Norm EN 374 definiert die verschiedenen Leistungsanforderungen. Achten Sie auf die Kennzeichnung der Schutzhandschuhe, um sicherzustellen, dass Ihre Mitarbeitenden die richtigen Handschuhe tragen.

Kurz und bündig

Säurefeste Handschuhe, Laborhandschuhe oder Schutzhandschuhe gegen Laugen haben ganz unterschiedliche Leistungsanforderungen. Diese sind in der europäischen Norm EN 374 festgehalten. Geprüft wird der Schutz vor:

Permeation von gefährlichen chemischen Stoffen
Penetration des Materials
Degradation des Materials

Hersteller von Gefahrenstoffen sind verpflichtet, im Sicherheitsdatenblatt über die Anforderungen an Arbeitshandschuhe zu informieren.

Beim Umgang mit Gefahrenstoffen sollten Sie unbedingt auf die Kennzeichnung der verwendeten Handschuhe achten. Ungeeignete Sicherheitshandschuhe bieten keinen oder lediglich ungenügenden Schutz. Das kann fatale Folgen haben.

Welcher Handschuh ist der richtige?

Verschiedene Chemikalien wirken sehr unterschiedlich auf das Material der Schutzhandschuhe ein. Achten Sie deshalb darauf, das richtige Produkt für die in Ihrem Betrieb verwendeten Gefahrenstoffe auszuwählen. Falsch ausgewählte Chemikalienschutzhandschuhe wiegen den Träger oder die Trägerin in falscher Sicherheit und können fatale Folgen haben.

Vom Hersteller von Gefahrenstoffen erhalten Sie zu jedem Stoff ein Sicherheitsdatenblatt mit detaillierten Angaben zu Produkt, Gefahren und Schutzmassnahmen sowie zum Umweltschutz.

Im Abschnitt 8 des Sicherheitsdatenblatts finden Sie die Hinweise zum erforderlichen Handschuhmaterial beim Umgang mit dem Gefahrenstoff und zur maximalen Tragedauer. Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Chemikalienschutzhandschuhe erhalten Sie bei den Herstellern.

Kennzeichnung für Chemieschutzhandschuhe

Achten Sie beim Kauf von Schutzhandschuhen für Ihre Mitarbeitenden auf die Kennzeichnung. Diese enthält Angaben zur Eignung für die verschiedenen Gefahrenstoffe und deren spezifischen Anwendung.

Kennzeichnung für Schutzhandschuhe gegen chemische Gefahrenstoffe gemäss EN 374–1

Kennzeichnung für Schutzhandschuhe gegen chemische Gefährdungen gemäss der europäischen Norm EN 374–1. Das Symbol zeigt an, zu welchem Typ (A, B, C) der Schutzhandschuh gehört und gegen welche Chemikalien aus dem Prüfkatalog (A–T) die Sicherheitshandschuhe schützen. Wurde eine Schutzwirkung gegen weitere Chemikalien geprüft, muss die entsprechende Leistungsstufe in der Bedienungsanleitung aufgeführt sein.

Kennzeichnung für Schutzhandschuhe gegen Bakterien, Pilze und gegebenenfalls Viren gemäss EN 374-5

Kennzeichnung für Schutzhandschuhe gegen bakteriologische Kontamination gemäss der Norm 374-5. Die Handschuhe werden auf ihre Luft- und Wasserdichtigkeit geprüft. Besteht zusätzlich ein Schutz gegen Viren, wird das Symbol mit der Bezeichnung VIRUS ergänzt.

Normen

Die folgende Übersicht zeigt die Leistungsanforderungen für chemikalienbeständige Handschuhe sowie Schutzhandschuhe gegen biologische Gefährdungen wie Bakterien, Pilze und Viren. Geprüft werden:

Durchbruchzeit bei bestimmten Prüfchemikalien
Luft- und Wasserdichtigkeit
Degradation des Handschuhmaterials

Informieren Sie sich im Sicherheitsblatt des jeweiligen Gefahrenstoffs, welcher Schutzhandschuh für Ihren Betrieb in Frage kommt.

EN 388: Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken
EN 374-1: Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen – Teil 1: Terminologie und Leistungsanforderungen
EN 374-2: Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen – Teil 2: Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration
EN 374-3: Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen – Teil 3: Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation von Chemikalien
EN 374-4: Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen - Teil 4: Bestimmung des Widerstandes gegen Degradation durch Chemikalien
EN 374-5: Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen - Teil 5: Terminologie und Leistungsanforderungen für Risiken durch Mikroorganismen