Swisscom hilft Snowboard-Talent
«Ich will Profi-Rollstuhlbasketballer werden»
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Kurz und bündig
Ein Sprung mit dem Snowboard veränderte das Leben vom damals 17-jährigen Samuel Kasper schlagartig: Seither ist er querschnittsgelähmt. Die Lehre als Zimmermann musste er aufgeben. Ehrgeiz und Motivation liess er sich aber nicht nehmen: Heute ist er im 1. Lehrjahr als kaufmännischer Angestellter bei der Swisscom und Rollstuhlbasketballer in der Schweizer Nationalmannschaft Rollstuhlbasketball.
Im August 2008 begann Samuel Kasper (16) seine Lehre als Zimmermannlehrling bei Bigler & Co AG, Holzbau in Bern. Seine Freizeit verbrachte er als Mitglied des Snowboard Kaders Snowboardregion Nordwest (BABE) meist auf der Piste oder in der Halfpipe. Die folgende Saison wäre er vermutlich gar ins Schweizer C-Kader aufgestiegen.
«Familie und Freunde motivieren mich»
Am Snowboard Europacup-Event in Engelberg im März 2010 stürzte Samuel Kasper. Dieser eine Sprung hatte schwerwiegende Folgen: Noch an der Unfallstelle merkte er, dass er seine Beine nicht mehr spürte. Daraufhin wurde er zuerst ins Kantonspital Luzern geflogen, wo er das erste Mal operiert wurde, bevor er schliesslich ins Paraplegiker Zentrum nach Nottwil kam. Es folgte eine viereinhalb monatige Rehabilitation. Die Lebensfreude hat er trotzallem nie verloren. «Es ist natürlich manchmal hart, aber dazu hat man Freunde und Familie, die einem aufmuntern und motivieren», sagt Samuel Kasper.
Schnell eine Alternative gefunden
Schnell war klar: Seine Lehre als Zimmermann konnte er nicht mehr weiterführen. Der Lehrlingsvertrag musste aufgelöst und ein seiner Verletzung entsprechendes neues Tätigkeitsumfeld gefunden werden. Während sechs Monaten absolvierte er dann ein Praktikum bei der Swisscom. Dadurch konnte er herausfinden, ob ihm die kaufmännische Arbeit gefallen würde und, ob ein solcher Arbeitsplatz auch «Rollstuhl-tauglich» wäre. Die Arbeit gefiel ihm so gut, dass er sich für eine Lehrstelle bewarb. Um sich auf die Lehre vorzubereiten und sein Englisch zu verbessern, reiste Samuel Kasper im Februar 2011 für einen viermonatigen Sprachaufenthalt nach Amerika.
«Ich bin sehr zufrieden, das Leben macht mir Spass»
Im August 2011 begann Samuel Kasper eine 4-jährige «KV-Lehre Sportklasse» bei der Swisscom in Bern. Die KV-Lehre Sportklasse ist eine von drei auf vier Jahre verlängerte Berufsausbildung für leistungsorientierte Sportler. Der Grossteil des Berufsschulstoffs wird den Sportlern im Präsenzunterricht vermittelt. Ergänzt wird die «normale» Unterrichtsform zu Hause mit Selbststudium und mit elektronischen Lernformen. Diese Variante ermöglicht Samuel Kasper in der Schweizer Nationalmannschaft Rollstuhlbasketball zu spielen. «Mein grösster Ansporn ist, erfolgreich zu sein und weiter zu kommen – im Beruf und im Sport», sagt Samuel Kasper. Dass Samuel Kasper Mut und Ehrgeiz hat, ist offensichtlich: Bereits im September 2011 – nur gerade eineinhalb Jahre nach seinem Unfall – nahm er mit der Schweizer Nationalmannschaft an der A-Europameisterschaft in Israel teil. Auch Samuel Kaspers Arbeitgeber – die Swisscom – unterstützt ihn. «Wir sind mit dieser Lösung sehr zufrieden. Samuel zeigt einen tollen Einsatz und arbeitet sehr motiviert. Dank seiner sauberen Planung von Arbeit, Schule und Sport bringt er problemlos alles unter einen Hut», sagt sein Lernbegleiter Adrian Burkhalter.