Unfallbeispiel: Bei Instandhaltung von Hebebühne erdrückt
Die Realität ist oft der beste Lehrmeister. Anhand dieses tragischen Arbeitsunfalles sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden für die Gefahren bei Wartungsarbeiten. Zeigen Sie Ihrem Team anhand unserer Schulungs-Präsentation, wo Fehler passiert sind und wie man diese verhindern kann.
Inhalt
Kurz und bündig
Dass die Gefahren bei der Instandhaltung gross sind, ist zumindest in der Theorie angekommen. Doch in der Praxis sieht es anders aus. Nach wie vor verunfallen selbst erfahrene Berufsleute bei der Reparatur oder Wartung von Maschinen. Viel zu oft tragen sie schwere Verletzungen davon, werden invalid oder verlieren gar ihr Leben. So auch Marc G., der von einer Hebebühne erdrückt wurde.
Wir haben den Arbeitsunfall für die Schulung rekonstruiert. Die Unfallabklärung ergab, dass folgende Faktoren für das Unglück ausschlaggebend waren:
- Die Gefahren bei der Instandhaltung wurden unterschätzt.
- Die Sicherheitseinrichtungen blieben ungenutzt.
- Die lebenswichtigen Regeln wurden verletzt.
Rekonstruktion des Unfalls
Dieses Beispiel basiert auf einem realen Fall.
Marc G. arbeitet in einem Kleinbetrieb, wo er unter anderem für die Instandhaltung verantwortlich ist. Diesmal muss er eine Hebebühne warten. Mithilfe der Hydraulik hebt er die Plattform an und kriecht darunter. Seine Aufgabe: Teile der Vorrichtung reinigen und schmieren und das Hydraulikaggregat wieder in Schuss bringen.
Während der Arbeit verursacht er unbeabsichtigt ein Leck. Unter einem enormen Druck von sechzig Bar schiesst das Hydrauliköl aus der Öffnung, und die 1200 Kilogramm schwere Plattform senkt sich rasch ab. Marc G. hat keine Chance und wird vom tonnenschweren Gewicht erdrückt.
Der Tod des Kollegen geht allen im Betrieb sehr nah. Im familiären Team des Unternehmens wird die Arbeit während Monaten von den Folgen des Unfalles überschattet.
Noch stärker trifft es die Angehörigen. Sie vermissen Marc G., der ein geselliger Familienmensch und erst vor Kurzem Grossvater geworden war.
Analyse der Fehlerkette
Es ist wichtig, dass Unfälle nachträglich rekonstruiert werden. Denn sie zeigen auf, wo Fehler gemacht wurden und wie man sie verhindern kann.
Ignorierte Sicherheitseinrichtungen
Marc G. hat richtig gehandelt, indem er den Sicherheitsschalter der Hebebühne ausgeschaltet hat. Allerdings vergass er, den Sicherungsbolzen einzusetzen, welcher die Plattform der Hebebühne mechanisch gegen ein mögliches Absenken sichert.
Nicht kalkulierbare Gefahren
Obwohl Marc G. ein erfahrener Mechaniker ist, verursacht er während der Arbeit ein Leck am Hydraulikaggregat. Augenblicklich schiesst das Hydrauliköl aus der undichten Stelle. Das bewirkt einen Druckabfall im Hydrauliksystem. In der Folge senkt sich die Hebebühne schnell ab. Zu schnell für Marc G.
Mangelndes Sicherheitsbewusstsein und das Ausblenden nicht kalkulierbarer Gefahren – in diesem Fall war es das unbeabsichtigte Leck –, führt gerade in der Instandhaltung oft zu folgenschweren Unfällen.
Mitten im Gefahrenbereich
Marc G. befindet sich unterhalb der Hebebühne, als sich diese absenkt. Aus dieser Position gibt es für ihn kein Entkommen.
Weil der Mechaniker die Sicherheitseinrichtungen ungenutzt liess, befand er sich mitten in der Gefahrenzone und wurde von der 1200 Kilogramm schweren Platte erdrückt. Hier kam jede Hilfe zu spät.
Präsentation zum Unfallbeispiel
Beim Instandhalten unter Hebebühne erdrückt – Unfallbeispiel
Instandhaltung birgt viele Gefahren. Mithilfe unserer Präsentation vermitteln Sie Ihrem Team, wie wichtig die Einhaltung der lebenswichtigen Regeln ist. So helfen Sie mit, schwere und sogar tödliche Arbeitsunfälle zu vermeiden.
Rechtliche Grundlagen
Um Ihre Mitarbeitenden zu schützen, müssen Arbeitgebende im Bereich der Instandhaltung vor allem zwei Artikel der Verordnung über die Unfallverhütung (VUV
- Art. 37 Abs. 2
: Bei Instandhaltungsarbeiten müssen alle erforderlichen Schutzmassnahmen ergriffen werden und die dafür benötigten Einrichtungen zur Verfügung stehen. - Art. 43
: Finden Instandhaltungsarbeiten im Sonderbetrieb statt, müssen die Arbeitsmittel vor Beginn in einen Zustand versetzt werden, der die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter nicht gefährdet.