Die Folgen von Hautkrankheiten im Coiffeur-Beruf
Hautkrankheiten sind in der Branche weit verbreitet. Im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus eine Allergie. Für Betroffene kann das schwere Konsequenzen haben. Sie müssen ihren Beruf aufgeben. Doch wer sich rechtzeitig behandeln lässt und sich schützt, hat gute Karten.
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Kurz und bündig
Hautprobleme sind unangenehm. Grundsätzlich können Ekzeme rasch abheilen. Wer seine Hände aber dauernd den Chemikalien in Haarpflegeprodukten aussetzt, läuft Gefahr, Allergien zu entwickeln.
Laut einer Studie des Universitätsspitals Zürich haben 31 Prozent der Coiffeusen und Coiffeure schon einmal an einem Hautekzem gelitten. Rund 30 Personen müssen jedes Jahr ihren Beruf wegen einer Hautkrankheit aufgeben. Lassen Sie es nicht soweit kommen und schützen Sie Ihre Hände bei der Arbeit konsequent:
- Benutzen Sie Hautschutz-Creme.
- Tragen Sie bei der Arbeit Handschuhe.
- Pflegen Sie Ihre Hände.
- Lassen Sie einen Hautausschlag ärztlich behandeln.
Melden Sie Hautkrankheiten bei Ihrer Unfallversicherung an. Diese ist auch für Berufskrankheiten zuständig.
Am Ende droht ein Berufsverbot
Hautkrankheiten sind in der Coiffeur-Branche weit verbreitet. Viele Coiffeusen und Coiffeure mit einer Hautallergie leiden jahrelang darunter. Häufig beenden erst die zuständige Unfallversicherung und die Suva diese Leidensgeschichten, aufgrund der wiederkehrenden Krankheitskosten. Etwa jede 2. Woche muss die Suva eine sogenannte Nichteignungs-Verfügung aussprechen. Im Klartext bedeutet das für Betroffene ein Berufsverbot.
Mehr als eine unangenehme Begleiterscheinung
Gerötete und rissige Hände sind sehr unangenehm. Sie fallen im Beruf und im Privatleben auf, und das Umfeld glaubt häufig, die Ekzeme seien ansteckend. Der Juckreiz und das Brennen werden rasch zur Qual. Wenn die Krankheit schlimmer wird, schränkt sie die Betroffenen auch stärker ein. Denn viele Tätigkeiten verursachen Schmerzen. Früher oder später fallen die Betroffenen am Arbeitsplatz aus.
Berufsaufgabe wegen Allergien
Reiz-Ekzeme können abheilen, wenn Sie die Haut konsequent schützen. Wenn Sie aber schon unter einer Hautallergie leiden, dann ist oft die einzige Lösung, den Coiffeur-Beruf aufzugeben. Denn viele verschiedene Haarpflegeprodukte enthalten die gleichen Chemikalien, die Ihre Allergie ausgelöst hat.
Neuanfang in einem ganz anderen Beruf
Coiffeusen und Coiffeure mit einem Berufsverbot stehen vor einem schwierigen Neuanfang. Sie müssen manchmal eine ganz neue Berufslehre anfangen. Verwandte Berufe zum Beispiel im Kosmetikbereich kommen nicht in Frage. Denn in diesen Berufen haben sie oft wieder mit den gleichen Chemikalien zu tun.
«Eitrige Bläschen und blutende Hautrisse»
Im Gespräch mit Starcoiffeur Martin Dürrenmatt erzählt Deborah, wie sie bereits in der Lehre juckende gerötete Hände bekam. Später entwickelte sich ein schmerzhaftes Handekzem. Doch seit sie Handschuhe trägt, hat sich ihre Haut verbessert.
Ein weit verbreitetes Problem
Hautkrankheiten wie Ekzeme und Allergien sind in der Coiffeur-Branche allgegenwärtig. Viele erkennen aber den Zusammenhang nicht. Um zu verhindern, dass Sie Ihren Beruf aufgeben müssen, sollten Sie Ihre Hände schützen, Hautprobleme sofort behandeln lassen und sich bei Ihrer Unfallversicherung anmelden.
Ein Drittel hatte schon einmal ein Hautekzem
Eine Studie des Universitätsspitals Zürich zeigt: Knapp ein Drittel aller Coiffeusen und Coiffeure leidet während ihres Berufslebens unter einem Ekzem. Nur die Hälfte der Betroffenen gehen zum Arzt. Und noch viel weniger melden das Problem auch der Unfallversicherung. Lesen Sie den Bericht zur Studie im Journal Coiffure Suisse.
Hautprobleme? Das können Sie tun
Schützen Sie Ihre Haut bei der Arbeit
Wenn Sie ein Hautekzem haben, achten Sie auf diese Punkte:
- Versuchen Sie die Arbeit im Salon anders zu organisieren. Waschen Sie wenn möglich keine Haare mehr, bis das Ekzem abgeheilt ist.
- Benutzen Sie Hautschutz-Creme.
- Tragen Sie immer Einweg-Handschuhe, wenn Sie Haare waschen.
- Tragen Sie immer Einweg-Handschuhe aus Nitril, wenn Sie Haare färben.
- Benutzen Sie Handschuhe aus Nitril auch für die übrigen Arbeiten mit Chemikalien.
- Benutzen Sie spezielle Hautschutz-Creme und Handpflege-Creme. Die Creme muss sich für bereits geschädigte Haut eignen. Solche Cremen enthalten meistens keine Duftstoffe.
Gehen Sie zum Arzt
Frische Hautekzeme heilen in der Regel rasch ab. Dennoch sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn:
- sich die Heilung verzögert
- ein Ekzem immer wieder auftritt
- das Ekzem sich auf weitere Körperteile ausbreitet
Melden Sie sich bei Ihrer Unfallversicherung
Die Schweizer Unfallversicherungen erhalten jedes Jahr etwa 60 Meldungen über Hautkrankheiten aus der Coiffeur-Branche. Die Dunkelziffer dürfte allerdings viel höher sein. Denn viele Betroffene wissen nicht, dass die Unfallversicherung auch Berufskrankheiten abdeckt. Wenn Sie den begründeten Verdacht haben, dass Ihre Hautkrankheit durch Ihren Beruf ausgelöst wurde, dann sollten Sie die Krankheit bei Ihrer Unfallversicherung melden.