Wie Hautkrankheiten und Allergien im Coiffeurberuf entstehen
Die Haut hat einen natürlichen Schutz gegen Umwelteinflüsse. Häufiges Waschen und chemische Stoffe in Haarpflegeprodukten können aber diese Barriere schwächen. Das ist vor allem im Coiffeurberuf ein Problem. Wer seine Haut nicht von Anfang an konsequent schützt, riskiert Hautprobleme und sogar Allergien.
Inhalt
Kurz und bündig
Ein Hautproblem ist der Grund, weshalb alle zwei Wochen ein Coiffeur oder eine Coiffeuse den Beruf aufgeben muss. Auslöser ist der häufige Kontakt mit chemischen Stoffen in Haarpflegeprodukten sowie Färbe-, Bleich- und Haarglättemitteln.
Hautkrankheiten entwickeln sich schleichend. Erste Symptome sind trockene Hände und leichte Rötungen, die allerdings rasch wieder verschwinden. Ohne Schutzmassnahmen und ohne Behandlung können sich diese Rötungen aber verschlimmern. In der Folge kann sich ein Reizekzem bilden.
Ekzeme erhöhen die Gefahr von Hautallergien. Allergien sind nicht heilbar und bei einer bestehenden Allergie reicht bereits der Kontakt mit kleinsten Mengen, um eine Reaktion auszulösen. Vermeiden Sie deshalb selbst geringe Hautreizungen.
Wie es zu Hautkrankheiten kommt
Ihre Haut besitzt einen natürlichen Schutz gegen Einflüsse aus der Umwelt. Ein wichtiger Bestandteil dieses Schutzes sind körpereigene Fette. Doch häufiges Waschen und chemische Produkte schwächen diesen natürlichen Schutz:
- Ständige Feuchtigkeit weicht die Haut auf.
- Aggressive chemische Produkte können die Haut reizen.
- Häufiges Haarewaschen entfettet die Haut, auch wenn Sie ein mildes Shampoo benutzen.
All diese Einflüsse über längere Zeit können die Haut schädigen. Ihre Haut juckt und rötet sich und wird trocken. Sie bekommen rissige Hände und es könnte sich ein Reizekzem bilden (auch Abnützungsekzem, irritatives Ekzem oder toxische Kontaktdermatitis genannt). Damit wird die Haut auch anfälliger für Allergien.
Laura und Neomi wollen es wissen
Die beiden Lernenden Laura und Neomi wollen mehr über das Thema Hautkrankheiten herausfinden. Sie interviewen Starcoiffeur Martin Dürrenmatt und den Dermatologen Hanspeter Rast. Im Gespräch erfahren sie, was die Ursachen für Hautkrankheiten sind, wie sich trockene Hände und Ekzeme zu Allergien entwickeln können und wie wichtig eine gute Hautpflege ist.
Wenn Ihre Haut krank wird
Hautkrankheiten entwickeln sich schleichend. Meist beginnt es relativ harmlos mit trockener Haut.
Das Reizekzem
Das häufige Haarewaschen und der Kontakt mit Chemikalien beschädigt den natürlichen Schutz der Haut gegen Umwelteinflüsse. Die Haut rötet sich und beginnt zu brennen oder zu jucken. Die Hautstelle fühlt sich ausgetrocknet an. Die Rötung kann am Anfang über das Wochenende oder in den Ferien wieder verschwinden. Mit der Zeit aber bildet sich ein Reizekzem. Wenn die betroffene Person ohne Schutz weiterarbeitet, verschlimmert sich das Ekzem. Die Hautstellen verdicken sich und es bilden sich Schuppen und Hautrisse.
Wenn Sie an einem Reizekzem leiden, erhöht sich die Gefahr massiv, auch an einer Hautallergie zu erkranken.
Hautallergie durch Chemikalien
Viele chemische Stoffe können Allergien auslösen. Viele davon sind in Haarprodukten enthalten. Dazu gehören zum Beispiel Duft- und Konservierungsstoffe in Shampoos, Conditionern und Reinigungsmitteln. Ganz besonders hautreizend können Inhaltsstoffe von Färbe-, Bleich- und Haarglättemitteln sowie Dauerwellenwasser sein. Insbesondere oxidative Färbungen sind ohne diese Inhaltsstoffe gar nicht denkbar.
Bei einer allergischen Reaktion rötet sich die Haut und schwillt an. Es bilden sich Knötchen, nässende Bläschen und später auch Schuppen. Ganz typisch für eine Allergie ist auch ein starkes Jucken. Die Allergie kann sich auf andere Stellen ausbreiten, die gar keinen Kontakt mit dem Auslöser hatten wie zum Beispiel die Unterarme.
Wenn sich erst einmal eine Allergie gegen einen Stoff gebildet hat, löst auch ein geringer Kontakt damit eine Reaktion aus. Die allergische Reaktion kann sehr heftig sein. Eine Allergie ist nicht heilbar.
Andere Auslöser für Allergien
Allergien können auch durch natürliche Produkte und Metalle verursacht werden. Ein häufiger Auslöser für Allergien ist Nickel, das oft in Modeschmuck enthalten ist. Vor allem Schmuck, der ausserhalb von Europa hergestellt wurde, kann einen hohen Nickelanteil aufweisen.
Risikofaktoren
Nicht alle Menschen entwickeln beim Kontakt mit allergenen Stoffen eine Allergie. Doch bestimmte Faktoren begünstigen eine Allergie. Zum Beispiel spielt der Zustand der Haut eine Rolle und die Häufigkeit und Intensität des Kontaktes mit dem allergieauslösenden Stoff. Eine geschädigte Haut und ein mangelhafter Hautschutz erhöhen das Risiko enorm.
Kontakt ist kaum vermeidbar
Wenn eine Person schon eine Allergie gegen einen bestimmten Inhaltsstoff hat, dann muss sie jeden Kontakt damit vermeiden. Für Coiffeusen und Coiffeure, die zum Beispiel auf ein Färbemittel allergisch reagieren, ist das aber kaum möglich. Denn dieses Mittel ist in Spuren auf Oberflächen, in Handtüchern und auf Werkzeugen im Salon immer vorhanden.