Entstehung von Hautschäden, Ekzemen & Allergien
Allergien sind häufig und betreffen oft die Haut. Der häufige Kontakt mit chemischen, pflanzlichen oder tierischen Stoffen kann Hautschäden verursachen. Wir erklären Ihnen, wie es zu berufsbedingten Allergien und Ekzemen kommt und warum Sie sich davor schützen und frühzeitig ärztlichen Rat einholen müssen.
Inhalt
Kurz und bündig
Eine allergische Reaktion der Haut kann unverhofft auftreten und wieder verschwinden. Auch wenn es zunächst bei dem einmaligen Ereignis bleibt, sollten Sie es ernst nehmen. Vor allem, wenn Sie bei der Arbeit mit chemischen Stoffen in Berührung kommen oder Ihre Haut anderweitig beansprucht wird. Wenn sich erst einmal eine Allergie entwickelt hat, werden Sie sie so schnell nicht mehr los. Beachten Sie, dass:
- berufsbedingte Hautschäden durch chemische und biologische Substanzen sowie physikalische Einwirkungen entstehen,
- Reizekzeme und Hautallergien zu den häufigsten Berufskrankheiten der Haut zählen,
- Sie sich vor aggressiven und allergisierenden Stoffen schützen. Denn wer einmal eine Allergie entwickelt hat, braucht nur kurz mit der auslösenden Substanz in Kontakt kommen, um erneut eine allergische Reaktion hervorzurufen.
Wann zum Arzt?
Berufsbedingte Hautausschläge können nach wenigen Tagen abheilen. Verzögert sich die Heilung oder dehnt sich der Ausschlag auf weitere Körperteile aus, müssen die Betroffenen unbedingt einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.
Ausführliche Informationen über medizinische Aspekte von Hautschäden finden Sie in der Publikation Berufliche Hautkrankheiten.
Wie entstehen Hautschäden?
Berufsbedingte Hautschäden entstehen in der Regel "nicht über Nacht". Oft bilden sie sich allmählich nach längerer Berufstätigkeit, wenn die betroffene Person wiederholt chemischen und physikalischen Einwirkungen ausgesetzt war. In der Mehrheit der Fälle werden sie durch ständige Feuchtkontakte oder chemische Stoffe, wie Metallsalze, Epoxidharze, Duftstoffe oder Konservierungsmittel, ausgelöst. Durch wiederholten ungeschützten Kontakt mit Epoxidharzen kann es beispielsweise zu einer Epoxidharz-Allergie kommen. Generell spricht man hier von einer Chemikalien-Allergie.
Aber auch physikalische Einwirkungen wie Wärme, Kälte, Ultraviolett, Laser oder ionisierende Strahlen können Hautreaktionen zur Folge haben. Pflanzliche Stoffe (exotische Pflanzen, Blumen und bestimmte Gemüsesorten), tierische Organismen, wie bestimmte in der Natur vorkommende Milben, sowie mikrobielle Einflüsse, wie etwa Viren, Bakterien oder Pilze können ebenfalls Ursache für beruflich bedingte Hautausschläge sein.
Ausserdem spielt es eine Rolle, wie häufig und in welcher Form die Betroffenen mit den erwähnten Stoffen/Einflüssen in Kontakt kommen. Hierzu zählen:
Ein- oder mehrmaliger direkter Kontakt
mit aggressiven oder reaktiven Chemikalien, wie starken Säuren und Laugen (z. B. mit noch nassem frischen Zement) oder 2-Komponenten-Klebstoffen und -Harzen.
Häufiger ungeschützter Kontakt
mit Chemikalien, die als wenig gefährlich wahrgenommen werden, wie z. B. Kühlschmiermittel, organische Lösungsmittel, Mineralöle, Oberflächen-Desinfektionsmittel, Metallverbindungen und Konservierungsmittel.
Sehr häufiger Kontakt
mit Produkten, welche die Haut beanspruchen, z. B. Seife, Reinigungs- und Haarwaschmittel. Auch andauernde Arbeit im feuchten Milieu stellt ein Problem für die Haut dar.
Verbreitete Ekzeme
Ein Ekzem ist eine entzündliche, juckende, nicht ansteckende Hauterkrankung. Allen Ekzemen liegt eine Störung der Hautbarriere zugrunde. Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung der gängigsten Ekzeme.
Reizekzeme
Stoffe mit physikalischer oder chemischer Reizwirkung verursachen insbesondere bei wiederholter Einwirkung eine Entzündung der Haut und können schliesslich zu einem «Reizekzem» führen (auch Abnützungsekzem, irritatives Ekzem oder toxische Kontaktdermatitis genannt). Typische Merkmale eines Reizekzems sind Rötung, Schwellung und Schuppung der Haut, verbunden mit einem brennenden Gefühl und/oder Juckreiz an der betroffenen Stelle
Schon ein einmaliger Kontakt mit stark hautreizenden oder ätzenden Chemikalien, wie verdünnten Säuren und Laugen, kann zu einer ausgeprägten Hautschädigung führen. Bei anderen Stoffen wie Kühlschmiermitteln, Lösungsmitteln und Seifen, aber auch bei ausgeprägter Feuchtarbeit kommt es erst nach häufigem und/oder langanhaltendem Kontakt zu lokalen Hautveränderungen.
Allergische Kontaktekzeme
Allergische Kontaktekzeme zeigen sich zu Beginn als kleine Knötchen und Bläschen auf einer geröteten und geschwollenen Haut. Der Juckreiz kann sehr intensiv sein.
Auf bestimmte Chemikalien reagiert die Haut mit einer Überempfindlichkeit oder Allergie. Allergien entwickeln sich fast nie beim ersten Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff. Vielmehr braucht es wiederholte Kontakte über Tage bis Wochen, oft auch Monate bis Jahre, bis sich eine Allergie etabliert hat.
Bei einer ausgeprägten Hautallergie genügt in der Regel schon ein geringfügiger Kontakt, um die allergische Hautreaktion erneut in Gang zu bringen. Leider bleibt die Überempfindlichkeit auch nach der Heilung des allergischen Hautleidens bestehen. Deshalb muss mit Rückfällen gerechnet werden, wenn nicht jeder Hautkontakt mit dem auslösenden Stoff strikt vermieden wird. Allergieauslösende Chemikalien werden auch als «sensibilisierend» bezeichnet.