Ein Tag im Leben von Nicola
Nicola Hausner, Präventionsberater gibt Einblicke in seinen Alltag. Erlebe mit ihm, wie die ganzheitliche Prävention im Zentrum steht und wie diese nachhaltig und wirkungsvoll zu einer Win-Win-Win Situation für die Kunden und alle Beteiligten führen soll.
Inhalt
Nicola wollte als Kind eigentlich immer Dinosaurierforscher werden. Aber sein Bildungsweg als Bewegungs- und Gesundheitswissenschafter hielt eine Überraschung parat. «Jetzt bin ich Präventionsberater bei einer Versicherung» schmunzelt der 33-Jährige, «und das mit Leidenschaft» fügt er an. Warum? Er muss nicht lange überlegen «Ein total abwechslungsreicher und spannender Job», sagt der gebürtige Aarauer und Wahlbasler. «Jeder Tag ist anders, und das gefällt mir».
Heute steht ein sogenanntes Türöffnungsgespräch bei einem Kunden vor Ort an. Dies stellt den Erstkontakt sowie den Beginn einer allfälligen Zusammenarbeit bei einem Unternehmen dar. Die Meeting-Nachbearbeitung und ein virtuelles Team-Meeting runden den Tag ab. Im Büro bereitet Nicola das erste Gespräch vor. Das Unternehmen hat erhöhte Unfallzahlen. Aus diesem Grund will er den Gesprächspartnern aufzeigen, wie sie nachhaltige und wirkungsvolle Präventionsmassnahmen zielorientiert umsetzen können und was sie dafür tun müssen.
Vor-Ort-Beratung
Anhand von Zahlen, Daten und Fakten, welche Nicola mittels dem digitalen Beratungstool einfach und individuell zeigen kann, erklärt er, wo das Unternehmen Handlungsbedarf hat und wie die Massnahmen aussehen könnten. Nicola erläutert: «Zum Beispiel könnte der Finanzchef daran interessiert sein Kosten zu sparen, die Sicherheitsbeauftragte möchte gesetzlich korrekt handeln sowie Massnahmen umsetzen und die HR-Fachleute legen Wert auf ethische Aspekte. Meine Aufgabe ist es, zu beraten und Lösungsansätze aufzuzeigen, sodass die verschiedenen Interessen der Gesprächsparteien abgedeckt werden.»
Beim Gespräch trifft Nicola den Finanzchef, die HR-Leiterin und die Sicherheitsbeauftragte. Ihm gelingt es, alle abzuholen und eine klare Vision für eine gelebte Präventionskultur zu schaffen. Der Top-Down-Ansatz ist entscheidend, den Beteiligten leuchtet das ein. So wird das Thema auch in die gesamte Geschäftsleitung getragen. Nicola ist zufrieden. «Die Stimmung war gut und die Beteiligten haben mir klar signalisiert, dass sie an einer nachhaltigen Lösung interessiert sind.»
Nachbereitung
Zurück im Büro fasst Nicola das Gespräch vom Vormittag zusammen und erstellt konkrete Handlungsempfehlungen für das Unternehmen. Der Fokus der Prävention liegt auf der Ganzheitlichkeit und soll nachhaltig und wirkungsorientiert umgesetzt werden. Marcel Bachmann, der Teamleiter von Nicola sagt: «Unser Ziel ist es, ein langfristiges Engagement für ein Thema zu erreichen und die Präventionskultur im Unternehmen zu fördern.» Der Ansatz dazu ist Hilfe zur Selbsthilfe. «Wir können unseren versicherten Betrieben die Arbeit nicht abnehmen.» ergänzt Nicola. «Aber wir können Wege aufzeigen und sie aktiv in der Entwicklung ihrer Präventionskultur unterstützen. Wir stellen ihnen unser Know How sowie Informationen und Präventionsmodule als Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung und planen damit mehrjährige Kampagnen.»
Die Massnahmen thematisieren nicht nur die Prävention am Arbeitsplatz, sondern auch das Risikoverhalten in der Freizeit. «Ob ich viel Risiko beim Skifahren suche oder die Sicherheitsregeln im Betrieb ignoriere - am Schluss fehle ich am Arbeitsplatz» gibt Nicola zu bedenken. Wenn die Mitarbeitenden erkennen, dass sie Sicherheitsmassnahmen für ihr eigenes Wohl einhalten, und dies auch in ihrer Freizeit tun, dann hat die Präventionsarbeit ihr Ziel erreicht.
Die Aufgabe der Präventionsberatung ist es, die Führungskräfte auf dem vielfältigen Gebiet der Prävention zu befähigen. Rollenbilder, Kommunikation, Führung, Werte und Regeln sind wichtige Faktoren, welche die Beraterinnen und Berater beleuchten. Nicola wird dem Unternehmen einen Vorschlag für die nächsten Schritte unterbreiten. Den Task hat er sich notiert, das nächste Meeting wartet.
Tagesabschluss
Teammeeting. Das Team Beratung Mitte Nord ist dezentral organisiert, man sieht sich oft online im Microsoft Teams, manchmal kommen alle zusammen. Er schätzt es sehr, dass das Vertrauen und die gegenseitige Unterstützung grossgeschrieben werden. Das ganze Team verbindet die hohe intrinsische Motivation für die Präventionsarbeit. Sie besprechen interne Informationen, teilen Erfahrungen aus und bearbeiten jeweils zum Schluss des Meetings das Jahresthema «Resilienz». Die Stimmung ist gut, es wird konstruktiv diskutiert und viel gelacht.
Was motiviert Nicola? Für ihn ist Prävention nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit – das «Präventionsherz» begleitet ihn auch privat. Als Bewegungswissenschafter ist Prävention für ihn ein bekanntes Thema. Auch beim Kitesurfen, Motorradfahren oder Klettern, hat Sicherheit für Nicola stets oberste Priorität, um das Unfallrisiko möglichst tief zu halten. Die Arbeit ist erfüllend, da er mit Kunden arbeitet, die einen klaren Bedarf an Unterstützung in der Prävention haben und deshalb so sinnstiftend ist. Er spricht von einer «Win-Win-Win Situation», welche mit der Arbeit der Präventionsberatung erreicht werden kann:
- Die Mitarbeitenden erleiden keinen Unfall und somit kein Schmerz oder Leid.
- Der Arbeitgeber hat weniger Ausfälle, was zu geringeren Kosten und Aufwand führt.
- Die Suva hat weniger Heilkosten, Taggelder und Rentenzahlungen zu tragen.
«Ich würde mich sofort wieder für meinen Job entscheiden, da er mir nicht nur die Möglichkeit bietet, mein Präventionswissen einzubringen, sondern auch weil ich stetig Neues dazu lerne und mir Raum für persönliche Weiterentwicklung ermöglicht. Die Arbeit in unserer Abteilung wird nie langweilig und bietet mir die Gelegenheit, immer am Puls der Zeit zu sein - das macht diesen Job für mich besonders attraktiv und erfüllend.» Sagts, schliesst seinen Laptop und macht sich auf den Weg Richtung Bahnhof. Life-Balance ist ihm wichtig. Auch das gehört zu einer gelebten Präventionskultur.