Schutzeinrichtung für fahrerlose Transportsysteme senkt Unfallgefahr
Welche technische Massnahmen schützen Menschen vor Unfällen mit fahrerlosen Transportsystemen (FTS)? Passive Sicherheitssysteme und aktive Sicherheitssysteme ergänzen sich für die grösstmögliche Sicherheit. Mit der richtigen Schutzeinrichtung vermeiden Sie Kollisionen und schützen Ihre Mitarbeitenden und Anlagen.
Inhalt
Kurz und bündig
Aktive und passive Sicherheitssysteme sorgen für optimale Sicherheit. Die Einrichtungen sollen Zusammenstösse zwischen FTS und Menschen vermeiden oder abdämpfen. Sie tun dies, indem gefährliche Bewegungen schnellstmöglich gestoppt werden.
Es kann schwierig sein, das Steuerungssystem an die Sicherheitsmassnahmen anzupassen. Denn sehr effiziente Einrichtungen wie Laserscanner können manchmal nur eingeschränkt genutzt werden. Zum Beispiel dann, wenn ein FTS heranfährt, um Lasten zu übernehmen.
Für alle Schutzkonzepte gilt:
- Eine Schutzeinrichtung für FTS umfasst passive und aktive Sicherheitssysteme.
- Sie sollen Kollisionen zwischen den Fahrzeugen und Menschen verhindern oder mindern.
- Eine Kombination der Massnahmen kann den besten Schutz bieten.
Die richtige Kombination schützt
Die Konstrukteure von FTS müssen ihre Fahrzeuge so bauen, dass die Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Dabei müssen sie die Verwendung der FTS und die Ergebnisse der Risikobeurteilung berücksichtigen. Folgende Schutzsysteme sind erhältlich:
- Laserscanner
- Druckempfindliche Prellvorrichtungen
Es kann schwierig sein, das Steuerungssystem an die Sicherungsmassnahmen anzupassen. Manche Einrichtungen sind sehr effizient, beispielsweise Laserscanner, aber in bestimmten Situation nur schwer nutzbar.
Oft führt die Kombination der verschiedenen Massnahmen und Technologien zum Ziel: Zusammenstösse vermeiden oder sie zumindest abdämpfen.
Schutzsysteme für FTS
Die drei Schutzsysteme werden heute mehrheitlich eingesetzt. Sie entstammen unterschiedlichen Technologien:
Berührungslose Personenerkennungssysteme (Laserscanner)
Dieses Sicherheitssystem wird für die Erkennung von Personen oder Gegenständen verwendet. Die Schutzeinrichtungen sind in der Regel vorn, manchmal auch hinten am FTS angebracht. Ihre Aufgabe ist es, den Fahrbereich horizontal innerhalb einer gewissen Distanz zu überwachen. Wenn ein Objekt oder eine Person dem FTS zu nahe kommt, löst dies eine Aktion aus: Wenn sich der Vorfall im gelben grösseren Warnfeld abspielt, verlangsamt das FTS seine Fahrt und/oder gibt ein Signal ab (Hupe, Rundumleuchte). Und sollte ein Mensch oder Gegenstand gar im roten Schutzfeld erkannt werden, stoppt das FTS sofort und verbleibt im Stillstand, solange das Feld nicht wieder frei ist.
Die Grösse der Felder kann variieren und hängt hauptsächlich von der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs und seiner Bremsleistung ab. Ein Zusammenstoss mit Personen, die den Weg kreuzen, oder mit sich bewegenden Fahrzeugen kann somit nicht ausgeschlossen werden.
Die Vorrichtungen zur Hinderniserkennung müssen möglichst tief angebracht sein, nicht höher als 200 mm über Boden. Da die Hinderniserkennung nicht alles wahrnimmt, ist es wichtig, die Verkehrswege der FTS genau zu definieren und in deren Fahrbereich nichts abzulagern.
Druckempfindliche Schaltleisten
Diese Kontaktsensoren sind keine Standardkomponenten, die für jeden Einsatz geeignet sind. Sie werden individuell angefertigt und speziell an das Fahrzeug und dessen Verwendung angepasst. Diese früher häufig verwendete Vorrichtung eignet sich weniger für Fahrten bei hoher Geschwindigkeit. Sie wird deshalb vor allem ergänzend eingesetzt, um andere technische Massnahmen zu unterstützen.
Warneinrichtungen (Signale)
Nach einem Stillstand von über 10 Sek. muss das FTS ein akustisches und/oder visuelles Signal von mindestens 2 Sek. Dauer aktivieren, bevor es sich wieder in Bewegung setzt. In potenziellen Gefahrensituationen muss ein Warnsignal (akustisch oder optisch) aktiviert werden.
Wenn sich ein fahrerloses Transportsystem in eine Richtung bewegt, die nicht durch Personenerkennungssysteme geschützt ist, muss ein abweichendes Signal dies anzeigen.
Ein akustisches Warnzeichen kann auch an Stellen angebracht sein, die für Personen unübersichtlich sind. Sie werden so vor dem herannahenden FTS gewarnt.
FTS manuell steuern
Es kann vorkommen, dass ein FTS manuell gesteuert wird. Was muss dabei beachtet werden?
Not-Halt
FTS müssen an beiden Enden und auf beiden Seiten des Gefährts über Not-Halt-Vorrichtungen verfügen, die gut sichtbar, identifizierbar und zugänglich sind. Wenn auf der Seite, auf der Last transportiert wird, kein Not-Aus montiert werden kann, müssen andere Not-Aus-Einrichtungen so nahe wie möglich platziert werden.
Handbetrieb
Im Sonderbetrieb wird das FTS mit einer lokalen Steuerung manuell bedient. Der Zugriff auf diese Betriebsart muss durch einen Betriebsarten-Wahlschalter mit Schlüssel oder Passwort beschränkt werden. So wird sichergestellt, dass sie nur für fachlich qualifizierte Personen zugänglich ist. Die manuelle Betriebsart muss dem Bautyp «Steuerung mit Haltefunktion» (Zustimmeinrichtung) entsprechen: Nur eine absichtliche manuelle Betätigung ist möglich. Die Systeme zur Erkennung von Personen können dabei deaktiviert werden.