Prämien sinken weiter – trotz schwierigem Anlagejahr
Trotz des schwierigen Anlagejahrs 2022 mit negativem Geschäftsergebnis kann die Suva die Prämien für das Jahr 2024 erneut senken. Dies aufgrund des guten versicherungstechnischen Ergebnisses, der in den Vorjahren erzielten überschüssigen Kapitalerträge sowie einem weiterhin soliden Solvenzquotienten von 151 Prozent. Mit dem Roll-out der Digitalisierung im Schadenmanagement wurde zudem ein strategischer Meilenstein erreicht.
Inhalt
Digitale Schadenabwicklung erfolgreich gestartet
Mit dem Roll-out der Digitalisierung im Schadenmanagement hat die Suva einen strategischen Meilenstein erreicht. Anfang 2022 haben systembasierte Regel- und Klassifizierungswerke neu die gesamte Fallsteuerung mit einem Volumen von über 490 000 Schadenfällen übernommen. Taggeldzahlungen und Meldungen von Unfällen beziehungsweise Arbeitsunfähigkeiten sind weitgehend automatisiert. Bei komplexen Fällen stehen Spezialistinnen und Spezialisten den Betrieben und Verunfallten weiterhin mit einer persönlichen Beratung zur Seite. Damit geht die Suva effizienter und effektiver auf die Kundenbedürfnisse ein.
Modell Suva: Versicherung vereint mit Prävention und Rehabilitation
Die Suva will mit ihren risiko- und wirkungsorientierten Sensibilisierungskampagnen Arbeit und Freizeit sicherer machen sowie Unfälle und Berufskrankheiten verhindern. Mit den beiden Rehabilitationskliniken in Sion und Bellikon bietet die Suva spezifische Rehabilitationsangebote. Auch die Rückführung an den Arbeitsplatz fördert sie aktiv.
Unfallrisiko in der Berufsunfallversicherung sinkend
Im Jahr 2022 registrierte die Suva über 490 000 Unfälle und Berufskrankheiten. Das entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr (450 000) und aufgrund der etwas höheren Anzahl der Versicherten einem leicht höheren Niveau im Vergleich zu den Jahren vor Beginn der Covid-Pandemie. Das Unfallrisiko – neu registrierte Unfälle pro 1000 Versicherten – folgt wieder dem langfristigen Trend. Während in der Nichtberufsunfallversicherung das Unfallrisiko seit vielen Jahren praktisch unverändert ist, sank dieses in der Berufsunfallversicherung in den letzten zehn Jahren um erfreuliche -12 Prozent. Die Arbeit in den Suva versicherten Betrieben ist deutlich sicherer geworden.
Nettoprämien sinken weiter dank des guten versicherungstechnischen Ergebnisses
Das Vermögen der Suva ist vollumfänglich zweckgebunden. Es deckt die Verpflichtungen für rund 80 000 laufenden Renten sowie künftigen Heilkosten und Taggelder und weitere Versicherungsleistungen aus bereits geschehenen Unfällen und Berufskrankheiten. Dank der günstigen Entwicklung der Rentenzahlen konnten versicherungstechnische Rückstellungen aufgelöst werden und es ergab sich ein positives versicherungstechnisches Ergebnis.
Die erfreuliche Entwicklung des Unfallrisikos und das gute versicherungstechnische Ergebnis erlauben es, die durchschnittlichen Nettoprämien in der Berufsunfallversicherung nochmals um über fünf Prozent zu senken. In der Nichtberufsunfallversicherung ergibt sich ebenfalls eine leichte Senkung von rund einem Prozent.
Schwieriges Anlagejahr führt zu negativem Jahresergebnis
Im bewegten Anlagejahr 2022 erreichte die Suva eine Netto-Performance von -8,1 Prozent (siehe Medienmitteilung vom 27. März 2023). Dieser Anlageverlust konnte mit den bestehenden Wertschwankungsrückstellungen, welche in den vorangegangenen Jahren vorsorglich gebildet wurden, weitgehend kompensiert werden. Zusammen mit dem positiven versicherungstechnischen Ergebnis resultierte ein negatives Gesamtbetriebsergebnis von CHF -152 Mio. Franken. Die Anlagestrategie der Suva lässt sich am ehesten mit denjenigen von Pensionskassen vergleichen. Im Anlagejahr 2022 lag das Resultat sowohl über dem CS Pensionskassen-Index als auch über dem Pictet BVG-25 Index.
Weiterhin solide finanzielle Lage erlaubt Fortsetzung der Erstattung von Überschüssen aus Vorjahren
Der Solvenzquotient liegt mit 151 Prozent weiterhin in der oberen Hälfte der vorgegebenen Bandbreite von 100 bis 180 Prozent. Der Suva-Rat hat deshalb beschlossen, die Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen aus den Vorjahren fortzusetzen. Dies bedeutet auch 2024 wieder eine Prämienreduktion in der Höhe von 20 Prozent der Nettoprämien sowohl in der Berufs- wie auch der Nichtberufsunfallversicherung. Das entspricht einer Erstattung von rund 800 Mio. Franken an die Versicherten. Über die Verwendung der restlichen ausgeschiedenen Überschüsse wird der sozialpartnerschaftlich zusammengesetzte Suva-Rat in den Folgejahren in Abhängigkeit der finanziellen Lage befinden.
Bruttoprämien auf tiefstem Stand seit Einführung des UVG 1984
Die Weiterführung der Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen in Kombination mit der Senkung der Nettoprämien, namentlich in der Berufsunfallversicherung, führt zur tiefsten Gesamtprämienbelastung für die Versicherten seit Einführung des UVG im Jahr 1984.
Weitere Informationen:
- Unter https://clienthosting.keystone-sda.ch/de/web/diverse-projekte
(Zugangsdaten: E-Mail-Adresse: assignments@keystone-sda.ch, Kennwort: asm) sind ab 12 Uhr Bilder zur Bilanzmedienkonferenz in Luzern abrufbar (frei zur Publikation). - Im Geschäftsbericht sind die Details zum Geschäftsjahr 2022 ersichtlich.
Medienkontakt
Arabelle Frey
Mediensprecherin Finanzen und Strategie
Über die Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion knapp 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie über 135 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.