Was Männer von den Frauen beim Fussballspielen lernen können
In der 1. und 2. Amateurliga beim Männerfussball wird besonders hart gespielt. Dort kommt es am häufigsten zu gelben und roten Karten. Rund vier und mehr gelbe Karten sind es pro Meisterschaftsspiel, eine rote Karte bei jedem vierten Spiel. Beim Frauenfussball verhält es sich ganz anders: Acht mal weniger gelbe Karten werden in der 1. und 2. Liga vergeben. Rote Karten werden sehr selten gezeigt. Mit der jährlichen Vergabe der Fairplay-Trophy zeichnen die Suva und der Schweizerische Fussballverband die fairsten Fussballclubs aus.
Inhalt
Wie sieht es aus mit Fairplay auf den Schweizer Fussballplätzen? Die Auswertung aller gelben und roten Karten im Rahmen der Meisterschaftsspiele im Amateurfussball liefert die Erkenntnisse.
Frauen spielen fairer als Männer
Die Spiele in den Frauen-Amateurligen verlaufen im Vergleich mit den Männerteams um ein Vielfaches fairer. Nur bei jedem zweiten Spiel kommt es hier zur Vergabe einer gelben Karte – das sind acht Mal weniger gelbe Karten wie bei den 1. und 2. Ligaspielen im Männerfussball. Rote Karten sind sogar die grosse Ausnahme. Warum das so ist, weiss Martina Moser, Ex-Nati-Spielerin beim FC Zürich und im Teammanagement des Männerteams FCZ: «Frauen können besser einschätzen, wie gross die Chance ist an den Ball zu kommen und versuchen das Spiel zu antizipieren, um so auch Zweikämpfe zu vermeiden. Dadurch kommt es zu weniger Zweikampfsituationen.»
Besonders viele gelbe und rote Karten in der 1. und 2. Liga
Die Auswertungen zeigen, dass besonders bei den Männern in der 1. Liga (YAPEAL Promotion League und 1. Liga) und 2. Liga (2. Liga interregional und 2. Liga) hart gespielt wird. Pro Spiel kommt es zu durchschnittlich vier und mehr gelben Karten und in jedem 4. Spiel sogar zu einer roten Karte. Rücksichtslose und grobe Fouls sowie das Verhindern eines aussichtsreichen Angriffs, resp. einer klaren Torchance kommen am häufigsten vor. Die Spieler der Amateurligen sind hier zwischen 16 und 44 Jahre alt. In dieser Alterskategorie zählen die UVG-Versicherer pro Jahr rund 40 500 Unfälle. Das sind 90 Prozent aller Fussballunfälle.
Fairplay lohnt sich
Rücksichtsloses Fussballspielen, grobe Fouls oder andere Tätlichkeiten sind unschöne Begleiterscheinungen des beliebtesten Freizeitsports der Schweiz. Denn durch unfaires Verhalten beim Fussballspielen eine Verletzung zu riskieren, lohnt sich definitiv nicht: «Nicht nur die eigene Gesundheit wird mit unfairem Spielen gefährdet, man bringt damit auch immer den Gegenspieler in Verletzungsgefahr», bestätigt Moser. Neben dem Leid für die Betroffenen, entstehen auch Kosten: Über 200 Mio. Franken zahlen die Unfallversicherer für Fussballunfälle pro Jahr. Wer fair spielt, gewinnt also gleich doppelt: Denn nur ein Sieg ohne Verletzungen ist ein fairer Sieg.
Fairplay Trophy
Die Suva und der SFV vergeben seit 2004 jährlich die Fairplay-Trophy. Dabei werden die fairsten Fussballclubs der Schweiz in einer offiziellen Siegerehrung für ihr Fairplay ausgezeichnet. Die Bewertung erfolgt aufgrund vergebener gelber und roter Karten sowie einem Strafpunktesystem. Teilnahmeberechtigt sind alle dem Schweizerischen Fussballverband angehörigen Clubs, die während der ganzen Saison mit mindestens einem Team der Männer Aktive (Swiss Football League und tiefer, inkl. Futsal), Junioren A, Senioren 30+/40+/50+ oder Frauen Aktive (AXA Women’s Super League und tiefer, inkl. Futsal) am Spielbetrieb teilnehmen (immer jeweils 11er Fussball). Die Preise sind neben der Fairplay-Trophy und Preisgelder in Form von Gutscheinen: Der fairste Club der 13 Regionalverbände der Schweiz erhält einen Startplatz in der 1. Runde des Schweizer Cups der Männer und in der 1. Runde des AXA Women’s Cups. Weiter erhalten die fairsten Clubs Preisgelder in Form von Gutscheinen im Wert von 50 000 Franken. In dieser Saison hat der FC Lausanne-Sport die Fairplay Trophy gewonnen.
Weitere Informationen
Als grösste Unfallversicherung der Schweiz ist es die Pflicht der Suva, zu einem gesunden und sicheren Werkplatz Schweiz beizutragen. Sie ist in den Bereichen Prävention, Versicherung und Rehabilitation tätig. Beim Fussball ereignen sich jährlich 45 000 Fussballunfälle – Prävention in Form von Fairplay beim Fussballspiel kann jede und jeder beim Spiel anwenden. Faires Verhalten ist eine einfache Massnahme und lohnt sich für Alle!
Medienkontakt
Natascha Obermayr
Mediensprecherin Freizeitsicherheit
Über die Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion knapp 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie über 135 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.