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Den Brand- und Explosionsschutz systematisch umsetzen.

Leicht brennbare Flüssigkeiten, Gase oder Stäube können zur Bildung von explosionsfähigen Atmosphären führen. Kommt eine Zündquelle dazu, ist es bereits zu spät. Mit unseren Sicherheitstipps verhindern Sie die verherenden Konsequenzen einer Explosion. Nützen Sie unsere Hinweise zum Explosions- und Brandschutz in Ihrem Betrieb.

Inhalt

      Kurz und bündig

      Arbeiten mit brennbaren Flüssigkeiten, Gasen oder Stäuben sind brand- und explosionsgefährlich. Kommt es zu einer Explosion, können Mitarbeitende schwer verletzt werden oder gar ihr Leben verlieren.

      Mit einer systematischen Herangehensweise verhindern Sie die Gefahr einer Explosion:

      • Vermeiden Sie das Entstehen explosionsfähiger Atmosphären, indem Sie, wenn möglich, leicht brennbare Flüssigkeiten durch nicht brennbare ersetzen, geschlossene Systeme verwenden statt offene oder Lüftungsmassnahmen ergreifen.
      • Vermeiden oder entfernen Sie Zündquellen wie Flammen, Funkenflug, heisse Oberflächen oder elektrische Geräte.
      • Greifen Sie auf konstruktive Massnahmen zurück, wenn der vorbeugende Explosionsschutz nicht praktisch umsetzbar ist.

      So bleiben Sie auf der sicheren Seite.

      Wann besteht Explosionsgefahr?

      Sie arbeiten mit leichtbrennbaren Flüssigkeiten, brennbaren Gasen oder Stäuben? Dann ist Vorsicht geboten: Unbemerkt kann eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen. Kommt diese in Innenräumen in Kontakt mit einer Zündquelle, wie z. B. einer offenen Flamme oder elektrischen Funken, kann es zur Explosion kommen. Im Freien dagegen kommt es zu einer Verpuffung.

      Für die Bildung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre gelten die folgenden Voraussetzungen:

      • Vorhandensein eines brennbaren Stoffes
      • Dispersionsgrad des brennbaren Stoffes (bei Stoffen in gas-  oder dampfförmigem  Zustand ist ein ausreichender Dispersionsgrad naturgemäss gegeben, bei Nebeln und Stäuben  muss die Teilchengrösse kleiner als 0.5 mm sein)
      • Konzentration des brennbaren Stoffes in der Luft innerhalb des Explosionsbereichs

      Falls brennbare Stoffe im Arbeitsbereich vorliegen, braucht es Massnahmen, um Explosionen oder Brände zu verhindern. Diese werden unterteilt in vorbeugenden und konstruktiven Explosionsschutz

      Nützen Sie unser Checkliste «Explosionsrisiken», um in Ihrem Betrieb Explosionsgefahren zu ermitteln. Mit dem Explosionsschutzdokument können Sie auch entsprechende Explosionsschutz-Zonen festlegen.

      So können Explosionen verhindert werden

      Treffen Sie Massnahmen in der unten aufgeführten Reihenfolge, wenn Ihr Arbeitsbereich brennbare Stoffe aufweist. 

      • Vorbeugender Explosionsschutz
        1. Verhindern Sie die Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre oder schränken Sie deren Entstehung ein (primärer Explosionsschutz)
        2. Vermeiden Sie Zündquellen (sekundärer Explosionsschutz)
      • Konstruktiver Explosionsschutz
        Wenn die obengenannten Massnahmen nicht möglich sind: Reduzieren Sie die Explosionsgefahr auf ein unbedenkliches Mass (tertiärer Explosionsschutz)

      Bildung explosionsfähiger Atmosphäre verhindern oder einschränken

      Das Risiko von Explosionen können Sie gezielt reduzieren. Konkret heisst das: Treffen Sie Massnahmen, um eine explosionsfähige Atmosphäre zu unterbinden oder deren Entwicklung zumindest einzuschränken. Typisch sind folgende Schutzmassnahmen: 

      • Ersetzen Sie leichtbrennbare Flüssigkeiten bzw. brennbare Gase und Stäube durch solche, die keine explosionsfähige Atmosphäre bilden.
      • Verwenden Sie geschlossene Systeme, die verhindern, dass sich keine explosionsfähige Atmosphäre ausserhalb von Apparaturen aufbauen kann.
      • Sorgen Sie für Lüftungsmassnahmen. Damit verhindern Sie die Bildung explosionsfähiger Atmosphären oder schränken diese ein.
      • Vermeiden Sie Staubansammlungen. So können sich keine explosionsfähige Atmosphären durch Aufwirbeln von Staubablagerungen bilden.

      Vermeiden von Zündquellen

      Vermeiden Sie in explosionsgefährdeten Bereichen das Vorhandensein von Zündquellen. Für einen Explosionsschutz ist das essenziell, zudem einfacher und besser kontrollierbar als das Verhindern von explosionsfähigen Atmosphären. Sollte das nicht möglich sein, müssen die vorhandenen Zündquellen unwirksam gemacht oder die Wahrscheinlichkeit ihres Zündens muss verringert werden. 

      Achten Sie insbesondere auf folgende Zündquellen: 

      • Flammen
      • heisse Oberflächen
      • elektrische Betriebsmittel
      • statische Elektrizität
      • mechanisch erzeugte Funken
      • Blitzschlag
      • chemische Reaktionen

      Grundsätzlich ist eine Zündquelle eine Energiequelle, die in der Lage ist, eine explosionsfähige Atmosphäre zu entzünden. In diesem Fall wird sie auch als wirksame Zündquelle bezeichnet. Zündquellen können unterschiedlicher Natur sein. Explosionsfähige Atmosphären sind zudem unterschiedlich zündempfindlich. 

      Konstruktive Massnahmen

      Ergreifen Sie konstruktive Massnahmen, welche die Explosion nicht verhindern, aber deren Wirkung auf ein unbedenkliches Mass reduzieren.

      Folgende konstruktive Massnahmen kommen dabei in Frage:

      • explosionsfeste Bauweise
      • Explosionsdruckentlastung
      • Explosionsunterdrückung
      • explosionstechnische Entkopplung

      Dokumentation der Explosionsschutzmassnahmen

      Explosionsschutz ist lebenswichtig. Stellen Sie deshalb als Arbeitgeber sicher, dass alle Arbeitsmittel inkl. Installationsmaterial für explosionsgefährdete Bereiche geeignet sind. Achten Sie bei Änderungen auf geeignete Massnahmen und deren Dokumentation, damit die Mindestvorschriften des Explosionsschutzes eingehalten werden.

      Die Dokumentation zeigt Ihnen, dass 

      • die Explosionsrisiken ermittelt wurden
      • ein Schutzkonzept mit den nötigen Massnahmen vorliegt, inkl. deren Beschrieb
      • Explosionszonen festgelegt und markiert wurden
      • die Mitarbeiter fähig sind, die Massnahmen vor Ort umzusetzen

      In dieser Publikation finden Sie mehr zum Thema.

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