Arbeitsunfall «Freischneider» für die Instruktion Ihrer Mitarbeitenden
Freischneider wie Fadenmäher oder Rasentrimmer sind handlich. Mit ihnen können Gräser und dünne Zweige rasch gekappt werden. Doch das Beispiel des Arbeitsunfalls von Peter F. zeigt, dass diese beliebten Geräte bei unsachgemässer Anwendung Menschen schwer verletzen können.
Inhalt
Kurz und bündig
Freischneidegeräte sind äusserst nützlich bei Umgebungsarbeiten. Sie schneiden Gräser und dünne Pflanzenstängel im Nu. Wie der Arbeitsunfall von Peter F. zeigt, können Freischneider zu einer schweren Verletzung führen.
Der Gemeindeangestellte wollte Sträucher mit einem Freischneidegerät zurückschneiden. Dabei hat Peter folgenreiche Fehler begangen:
- Er hatte ein ungeeignetes Grasmesser am Freischneidegerät montiert.
- Auch beachtete er die Betriebsanleitung des Geräts nicht.
- Das höhere Gewicht der eingesetzten Messer führte zu einer Materialermüdung. Infolge brach die Befestigung des Messers wegen Materialermüdung. Peter wurde vom Messer am Bein getroffen. Er erlitt schwere Schnittverletzungen und einen doppelten Beinbruch.
Mit dem Einsatz des richtigen Messers würde Peter nun nicht im Krankenhaus liegen.
Rekonstruktion des Unfalles
Wir befinden uns am Ufer eines Moorweihers. Die zwei erfahrenen Gemeindeangestellten Michael Z. und Peter F. sollen hier Sträucher zurückschneiden. Sie verwenden dazu Freischneidegeräte mit Grasmessern. Michael arbeitet vorne, Peter seitlich versetzt, in einem Sicherheitsabstand von etwa 30 Metern.
Plötzlich spürt Peter am linken Bein einen Schlag. Zuerst beachtet er dies kaum. Doch dann will er das Bein belasten − und fällt hin. Erschrocken sieht er, dass sein Unterschenkel verletzt ist. Er will seinen Kollegen rufen, doch übertönt der Maschinenlärm seinen Hilfeschrei. Michael arbeitet nichtsahnend weiter und dreht sich nicht um. Mit dem Handy gelingt es dem Verletzten schliesslich, seinen Vorgesetzten zu benachrichtigen.
Analyse der Fehlerkette
Beim genaueren Betrachten des Falles «Peter F.» finden wir mehrere Ursachen, die für diesen Arbeitsunfall verantwortlich sind.
Messer falsch gewählt
Die Unfallabklärung ergab, dass die Gemeindeangestellten ein Grasmesser gewählt hatten, obwohl sie gar kein Gras oder keine dünnen Zweige schnitten: Sie rückten zähen Stockausschlägen zu Leibe. Um die Leistung des Freischneiders zu erhöhen, hatten sie grössere Grasmesser eingesetzt. Diese verursachten beim Einsatz starke Schläge. Zusammen mit dem höheren Gewicht der Messer führte dies zu einer Materialermüdung. Die Antriebswelle brach, und das Messer wurde weggeschleudert.
Die Analyse des Hergangs zeigte, dass die Messer vom Hersteller des Freischneidegeräts gar nicht zugelassen waren. Auch fehlte die Typenbezeichnung und in der Gebrauchsanleitung der Hinweis, für welche Geräte die Messer zulässig sind.
So verhindern Sie ähnliche Unfälle
Als Arbeitgebende und Vorgesetzte
- Regeln Sie das Beschaffungsverfahren von Maschinen und Ersatzteilen in der Betriebsorganisation, inklusive der Einführung neuer Maschinen.
- Verlangen Sie eine Konformitätserklärung und Betriebsanleitung vom Verkäufer und prüfen Sie diese auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit.
- Setzen Sie nur Werkzeuge gemäss Herstellerangaben ein.
- Instruieren Sie die Mitarbeitenden nach den Vorgaben der Betriebsanleitung und dokumentieren Sie die Instruktionen.
Als Mitarbeitende
- Beginnen Sie erst nach ausreichender Instruktion mit der Arbeit.
- Befolgen Sie die Weisungen der Vorgesetzten.
- Befolgen Sie die Anweisungen in der Betriebsanleitung der Maschine.
Für jeden Einsatz das richtige Schneidewerkzeug
Jedes Werkzeug eignet sich für einen bestimmten Einsatzzweck. Nur wenn sie korrekt angewendet werden, sind die Sicherheit und optimale Leistung garantiert.
Downloads und Bestellungen
Rechtliche Grundlagen
Hier finden Sie Details zu den Verordnungen, die für dieses Arbeitsbeispiel wichtig sind.