Bagger abgerutscht, Baggerführer tot
Weil er seine Arbeit besonders gut machen will, fährt ein Baggerführer seine Baumaschine in eine steile Böschung. Der Bagger kommt ins Rutschen, überschlägt sich und begräbt den Baggerführer unter sich. Wir analysieren dieses tragische Fallbeispiel, um dazu beizutragen, solche Unfälle in Zukunft zu verhindern.
Inhalt
Kurz und bündig
Bei Strassenbauarbeiten in den Bergen fährt ein 35-jähriger Baggerführer seinen Raupenbagger in steiles Gelände. Der Bagger gerät am Hang ins Rutschen und überschlägt sich. Der Baggerführer wird aus seiner Kabine geschleudert und von der Maschine erdrückt.
Mehrere Ursachen haben in diesem realen Fallbeispiel zum Unfall beigetragen:
- Der verwendete Bagger ist gemäss Herstellerangaben nicht für die Arbeit in steilem Gelände geeignet.
- Der Baggerführer fährt die Baumaschine ohne Notwendigkeit in die steile Böschung.
- Die Planung des Arbeitseinsatzes war ungenügend.
- Das Rückhaltesystem des Baggers (Gurt oder Sicherungsbügel) wurde nicht verwendet.
Verwenden Sie dieses Unfallbeispiel, um Ihre Mitarbeitenden für die Gefahren von Baumaschinen zu sensibilisieren und ihr Sicherheitsbewusstsein zu schärfen.
Was ist passiert?
Nachdem ein Alpweg verbreitert wurde, stellt Baggerführer Emilio S. mit seinem Raupenbagger die Böschung unterhalb des Wegs sauber instand. Er will seine Aufgabe besonders gut erledigen. Deshalb versucht er, auch störende Äste weiter unten an der Böschung wegzuräumen.
Um diese Äste zu erreichen, verlässt Emilio S. den Weg und fährt seinen Bagger in die steile Böschung. Doch die Maschine rutscht ab und überschlägt sich mehrfach. Emilio S. wird aus der Führerkabine geschleudert, gerät unter die Maschine und wird erdrückt. Er ist sofort tot.
Ein Arbeitskollege, der auf der Baustelle anwesend war und den Absturz miterlebte, ist derart traumatisiert, dass er für mehrere Wochen arbeitsunfähig ist. Ein Untersuchungsverfahren soll klären, ob der Arbeitgeber für den Unfall mitverantwortlich ist.
Analyse der Fehlerkette
Wenn Sie den Fall Emilio S. zusammen mit Ihren Fachkräften genauer anschauen, wird schnell klar, dass mehrere Ursachen für diesen Arbeitsunfall verantwortlich sind.
Warum kommt es zum Unfall?
Der 16 Tonnen schwere Raupenbagger ist gemäss Betriebsanleitung ohne zusätzliche Sicherungsmassnahmen nicht für die Arbeit im steilen Gelände geeignet.
Fehlende Sicherungsmassnahmen
Emilio S. fährt mit dem schweren Bagger ohne zusätzliche Sicherungsmassnahmen in die Böschung. Der Bagger verliert die Bodenhaftung.
Keine Sicherheitsgurte getragen
Der Bagger beginnt sich zu überschlagen. Da der Baggerführer keine Gurte trägt, wird er aus der Fahrerkabine geschleudert und vom Bagger erdrückt.
Rechtliche Grundlagen
Verschiedene Verordnungen und Richtlinien regeln die relevanten Punkte dieses Falles – insbesondere die Anforderungen über die bestimmungsgemässe Verwendung von Arbeitsmitteln.
- Planung von Bauarbeiten: Art. 3 BauAV
- Instruktion und Ausbildung: Art. 6
und 8 VUV - Schutzeinrichtungen (Sicherheitsgurte): Art. 28 VUV
- Bestimmungsgemässe Verwendung: Art. 32a 1 und 2 VUV
- Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
- SN EN 474-1, SN EN 474-5