Atemschutz: Welche Arten von Masken und Geräten gibt es?
Bei vielen Tätigkeiten geraten Schadstoffe in die Luft, die Ihre Gesundheit und diejenige Ihrer Mitarbeitenden gefährden. In diesen Fällen sind Atemschutzmittel bei der Arbeit unverzichtbar. Damit Sie die richtige Atemschutzmaske wählen, informieren wir Sie über die verschiedenen Arten von Atemschutzgeräten und ihre Merkmale.
Inhalt
Kurz und bündig
Jede Art von Atemschutzmittel wurde für eine bestimmte Anwendung konstruiert. Wird das falsche Atemschutzgerät am falschen Ort eingesetzt, ist je nach Situation keine ausreichende Schutzwirkung gegeben.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Filtergeräten und Isoliergeräten.
Achten Sie beim Einsatz auf folgende Eckpunkte:
- Filtergeräte dürfen Sie nur verwenden, wenn die Sauerstoffkonzentration über siebzehn Volumenprozent beträgt.
- Selbstretter dürfen Sie nicht als Arbeitsmittel einsetzen.
In diesen Bereich fallen Flucht-Filtergeräte nach EN 404, die zwar in Funktion und Aufbau mit Filtergeräten vergleichbar, aber nur für Fluchtzwecke zugelassen sind. - Isoliergeräte (Schlauchgeräte oder autonome Isoliergeräte) müssen Sie dann bereitstellen, wenn ein Atemschutz mit Filter nicht ausreichend ist.
Filtergeräte oder Isoliergeräte?
Es gibt zwei Gruppen von Atemschutzgeräten:
- Filtergeräte filtern die Umgebungsluft für die Atmung und wirken so abhängig von der Umgebungsluft.
- Isoliergeräte sind Atemschutzgeräte, die unabhängig von der Umgebungsatmosphäre funktionieren, indem Sie frische Atemluft über einen Schlauch oder eine Druckflasche bereitstellen.
Hier erfahren Sie, welche Produkte und Filter es innerhalb dieser Gruppen gibt und wie sie sich unterscheiden.
Gruppe 1: Filtergeräte
Bei Filtergeräten richtet sich die Art des Filters nach den Schadstoffen. Wird ein falscher Filter benutzt, kann er seine Schutzwirkung nicht entfalten.
Die Filter werden in drei Kategorien eingeteilt:
- Partikelfilter
Sie schützen vor Staub – wie etwa Asbest oder Quarz – und Aerosolen. - Gasfilter
Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo Gase und Dämpfe die Gesundheit angreifen können. - Kombinationsfilter
Gasfilter sind mit einem Aktivkohlefilter ausgerüstet. Sie werden oft mit einem Partikelfilter kombiniert, oder ein Partikelfilter wird als Vorfilter verwendet.
Die Klasse des Filters gibt Auskunft über seine Leistungsfähigkeit. Oder anders formuliert: Sie bezeichnet die Kapazität des Aufnahme- beziehungsweise Abscheidevermögens. Bedenken Sie, dass eine höhere Filterleistung in der Regel auch einen höheren Atemwiderstand nach sich zieht.
Verschiedene Arten von Filtergeräten
Mit der folgenden Bildergalerie verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Filtergeräten, also den aussenluftabhängigen Atemschutzgeräten. Diese filtern die Schadstoffe aus der einströmenden Aussenluft, sodass keine Bedrohung mehr für die Gesundheit besteht.
Voll- und Halbmasken
Gebläsefiltergeräte
Ein Gerät mit integriertem Gebläse saugt die Umgebungsluft durch einen auswechselbaren Filter an und versorgt den Träger oder die Trägerin über die Haube mit gereinigter Luft. Die Geräte mit Haube (TH) gibt es auch in der Version mit einer Maske (TM).
Gruppe 2: Isoliergeräte
Schlauchgeräte
Schlauchgeräte kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Leistung eines Atemschutzes mit Filter nicht ausreichend ist. Sie arbeiten unabhängig von der Umgebungsatmosphäre. Entweder wird Atemluft von aussen in Form von gereinigter Druckluft zugeführt, oder die Frischluft wird vom Träger selbst angesaugt. Wer Schlauchgeräte verwendet, ist wegen der begrenzten Schlauchlänge an einen bestimmten Arbeitsbereich gebunden.
Autonome Isoliergeräte
Bei Behältergeräten wird der Vorrat an Atemluft in Druckluftflaschen mitgeführt. Bei Regenerationsgeräten wird die Ausatemluft vom Kohlendioxid befreit, mit Sauerstoff angereichert und im Kreislauf geführt. Beide Typen kommen nur in Spezialfällen als Persönliche Schutzausrüstung zum Einsatz.
Die richtige Verwendung von Filtergeräten
Haben Sie erst einmal das richtige Atemschutzgerät definiert und angeschafft, ist die fachgerechte Handhabung entscheidend. Vor allem die Verwendung der Filter ist wichtig, damit die Schutzwirkung erhalten bleibt.
- Wiederverwendbare Partikelfilter sollten Sie spätestens dann ersetzen, wenn der Widerstand beim Einatmen merklich ansteigt.
- Sobald sich Schadstoffe im Maskeninnenraum durch Geruch, Geschmack oder Reizerscheinungen bemerkbar machen, müssen Sie wiederverwendbare gasfiltrierende Masken unverzüglich auswechseln.
- Die Gebrauchsdauer von Gas- und Kombinationsfiltern ist beschränkt. In der Regel sollten Sie diese spätestens nach sechs Monaten ersetzen.
- Gasfilter dürfen Sie nie bei geruchlosen Schadstoffen einsetzen, da sonst die Sättigung des Filters nicht erkannt wird. Dann droht Lebensgefahr.
- Beachten Sie, dass Feuchtigkeit die Schutzwirkung von Filtern beeinträchtigen kann. Dies trifft in erhöhtem Masse auf Gasfilter des Typs A zu, die Dämpfe organischer Verbindungen mit Siedepunkt <65° Celsius absorbieren. Nasse Partikelfilter verlieren in der Regel ihre Schutzwirkung.
- Gegen einige Gase können Sie sich nicht wirksam mit einem Filter schützen. Dazu gehören vor allem Erd- und Flüssiggas, Kohlendioxid und einige halogenierte Kohlenwasserstoffe (Dichlormethan).
Geben Sie diese wichtigen Informationen auch Ihren Mitarbeitenden weiter.
Normen
Nur Filter, die den europäischen Normen entsprechen, bieten einen zuverlässigen Schutz. Achten Sie deshalb stets darauf, dass Ihre Filter entsprechend gekennzeichnet sind.
- EN 143: Partikelfilter
- EN 149: Partikelfiltrierende Halbmasken
- EN 405: Halbmasken für den Gebrauch mit auswechselbaren Filtern
- EN 529: Atemschutzgeräte: Empfehlungen für Auswahl, Einsatz, Pflege und Instandhaltung – Leitfaden
Diese Normen können Sie bei der Schweizerische Normen-Vereinigung