Touren und Tipps für alle, die das Stand-up-Paddling lieben
Die Schweiz ist ein Eldorado für alle, die unsere Gewässer mit Board und Paddel entdecken und erkunden möchten. In diesem Artikel findest du SUP-Touren von einfach bis herausfordernd. Zudem erläutern wir den Unterschied zwischen dem Stand-up-Paddeln auf einem See oder Fluss und geben dir Tipps für einen sicheren Ausflug.
Inhalt
Kurz und bündig
In der Schweiz ist Stand-up-Paddling auf allen Seen und Flüssen erlaubt. Verbotene Zonen sind entweder mit gelben Bojen oder Tafeln (rot mit weissem Strich) markiert.
So erlebst du einen wunderbaren SUP-Sommer:
- Wenn du noch sehr unsicher auf dem Brett stehst, empfehlen wir dir einen Kurs.
- Entscheide dich für SUP-Touren, die deiner Fitness entsprechen.
- Respektiere die Regeln und achte auch auf deine Sicherheit.
Abenteuer Stand-up-Paddling in der Schweiz
Nur du, das Wasser, die Natur und das leise Plätschern deines Paddels. Die Schweiz ist reich an Seen und Flüssen, auf denen du deine ersten SUP-Versuche wagen oder zu einer spannenden Tour aufbrechen kannst. Wir haben einige Spots und Routen zusammengestellt.
In diesem Artikel findest du folgende Themen:
- Die Schweizer Gewässer
Grossartig: die grossen Seen
Klein aber fein: die kleineren Seen
Immer in Bewegung: die Flüsse - Der Unterschied zwischen See und Fluss
- Mieten statt schleppen
- Schöne Touren mit dem Stand-up-Paddel:
Bielersee
Sempachersee
Reuss
Vierwaldstättersee
Bodensee
Aare
Rhein
Zurich by Night - Kurse
- Regeln und Tipps für deine Sicherheit
Die Schweizer Gewässer sind SUPer
Es lohnt sich, wenn du dein Board öfters mal einpackst und damit auf eine kleine Reise gehst. Denn die Schweiz ist ein wahres Eldorado für alle, die dem SUP-Sport frönen. Auch findest du überall Stellen, wo du ein- und auswassern kannst.
Wer in und rund um Zürich wohnt, hat einen der grössten «Wassersportplätze» und somit ein Eldorado für SUP-Fans gleich vor der Haustür. Fast überall dort, wo der Zugang zum Ufer frei ist, kannst du dein Board auswassern. Auf der Limmat ist der Abschnitt Wipkingerpark bis Höngger Wehr für SUPs erlaubt. Angaben zum Wasserabfluss und zu den Ein- und Ausstiegen findest du auf der Seite Stand-up-Paddling (SUP)
Zu den Hotspots für SUP-Begeisterte zählt auch der Thunersee mit seinen Schlössern und dem einzigartigen Bergpanorama. Gute Gelegenheiten für den Start einer Thuner Seefahrt findest du in Leissingen, Faulensee, Gwatt und Spiez. Natürlich bieten auch der Boden-, der Vierwaldstätter-, der Neuenburger- und der Genfersee alles, was das SUP-Herz begehrt.
Nicht weit vom Zürichsee liegen der Türlersee, der Pfäffiker- und der Greifensee, romantische SUP-Paradiese, die mit viel Natur punkten. Der Silsersee bei St. Moritz steht auf der Hitliste der SUP-Gemeinde weit oben. Am besten nutzt du die Morgenstunden, denn am Nachmittag kann es immer mal wieder windig werden. Ein weiteres kleines, aber feines Wassersportmekka ist der Murtensee. Da nicht sehr tief, erwärmt er sich schnell, weshalb du dort von Frühling bis Herbst weniger oft kalte Füsse bekommst. Auch der lauschige Ägerisee und der nordisch anmutende Walensee bieten eine herrliche Kulisse fürs Stand-up-Paddling.
In der Schweiz gibt es zahllose Flüsse, auf denen du mit deinem Brett viel erleben kannst. Einige sind zwar so wild, dass sich nur Profis darauf wagen, aber daneben gibt es auch eine Menge ruhig dahinfliessender Gewässer, auf denen es sich bei schönem Wetter wunderbar paddeln lässt. Dazu gehören zum Beispiel die Aare, die Reuss, aber auch der Rhein.
Der Unterschied zwischen See und Fluss
Touren auf dem See sind oft anstrengender, weil du nicht von der Strömung profitieren kannst. Das bedeutet, du musst einiges an Muskelkraft aufbringen, um vorwärtszukommen. Wenn du dem Ufer entlangpaddelst, kannst du an geeigneten Stellen anhalten und picknicken, grillieren oder dich in ein Beizli setzen.
Das Schöne an einer Flusstour ist, dass man sich treiben lassen kann. Bevor du dich jedoch auf ein Fliessgewässer wagst, solltest du dein Board sicher steuern und manövrieren können. Strömungen und Wirbel verlangen eine erhöhte Aufmerksamkeit und entsprechende Reflexe. Zudem musst du mit Wehren, herunterhängenden Ästen und Brücken rechnen. Beachte auch unseren wichtigen Hinweis zur Fussleine im letzten Abschnitt «Regeln und Sicherheit».
Bevor du deine Tour auf dem Fluss startest ...
... checke unbedingt den Abfluss. Ist dieser zu gross, wird es gefährlich. Die Angaben findest du auf der Webseite «Hydrologie» des Bundesamtes für Umwelt BAFU
Mieten statt schleppen
Wenn du mit dem ÖV und wenig Gepäck anreisen möchtest, kannst du an vielen Seen und Flüssen ein Board mieten. Manche Vermieter bieten auch Kurse an und manchmal sogar verrückte Dinge wie SUP-Yoga. Erkundige dich vor deiner Abreise im Internet über das Angebot an deiner gewünschten Destination.
Schöne Touren mit dem Stand-up-Paddel
Touren setzen in der Regel ein gewisses Mass an Kondition voraus. Zudem solltest du sicher auf dem Brett stehen. Natürlich kannst du die Tour jeweils deinem Tempo anpassen, indem du das Paddel einfach mal beiseitelegst und die Beine ins Wasser baumeln lässt. Oder du baust – wenn das Ufer nah ist – einen Boxen- bzw. Board-Stopp ein.
Der Bielersee mit seiner geschichtsträchtigen Insel lädt zu einem der schönsten Wasserausflüge mit dem SUP ein. Einwassern kannst du beim Strandbad Erlach. Mit dem Stand-up-Paddel umrundest du die St. Petersinsel mit ihren Sandstränden, den wogenden Schilfwäldern und den Rebhängen. Das Besondere an dieser kleinen Seereise: Vom Wasser aus entdeckst du Stellen, die anderen verborgen bleiben. Für die rund 12 Kilometer (hin und zurück) brauchst du ungefähr 3 Paddel-Stunden. Wenn du einen Zwischenhalt planst: Auf der Insel gibt es Feuerstellen, ein Bistro und ein Restaurant.
Bei dieser Tour hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du überquerst den See oder du umrundest ihn. Wenn du dir noch nicht so viel zutraust, wähle die Seeüberquerung. Sie beträgt knapp 2,5 Kilometer. Dafür brauchst du eine gute halbe Stunde. Wenn du magst, kannst du auch wieder an den Ausgangsort zurückpaddeln. Starte entweder in Sempach oder Eich.
Die Umrundung geht über eine Distanz von rund 17 Kilometern und dauert etwa 4 Stunden. Für die Rundumversion startest du am besten in Sempach, Eich, Schenkon oder Nottwil.
Die Route führt von Sins nach Bremgarten. Während deiner rund 17 Kilometer langen Fahrt vorbei an viel Grün gibt es immer wieder Kiesbänke, die zu einem Zwischenhalt mit einem gemütlichen Picknick einladen. Rechne gut 4 Stunden fürs Paddeln ein.
Nicht nur für die Reuss, sondern für alle Flussfahrten gilt: Achte auf die Beschilderung, die dich auf Brücken und Wehre hinweist. Wenn ein Fluss zu viel Wasser führt oder wenn der Wasserstand tief ist, solltest du deine Tour verschieben. Wichtig ist auch, dass du während SUP-Flussfahrten keine Fussleine (Leash) benutzt. Sonst wirst du bei einem Sturz ins Wasser nach unten gezogen.
Neben dem Hotel Sternen kannst du dein Board zu Wasser zu lassen. Von dort paddelst du rund um die wunderbare Horwer Halbinsel, die das Prädikat «Naturdenkmal von nationaler Bedeutung» trägt. Runde acht Kilometern später landest du in Kastanienbaum am Strand der Badi Krämerstein. Für diese Seetour musst du während rund einer Stunde doch etwas Muskelkraft aufbringen. Aber du kannst es auch gemütlich angehen und zwischendrin ausspannen und ins Grüne oder Blaue schauen.
Beim Strandbad Wiedehorn in Egnach geht’s los. Sobald du die Badebucht hinter dir gelassen hast, siehst du in einiger Entfernung deinen Zielort, den Hafen Romanshorn. Bis du jedoch dort ankommst, heisst es zuerst einmal: Schub geben. Rund 1500-mal musst du dein Paddel eintauchen. Dafür belohnt dich das «Schwäbische Meer» mit einer unschlagbaren Weitsicht. Hast du die Strecke geschafft, kannst du bei der Bunkerwiese – gleich nach dem Kornhaus – aussteigen. Von dort ist es nicht weit bis zum Bahnhof. Auf der Schiene fährst du zurück zum Ausgangspunkt.
Eine wunderschöne Tour führt auf das Lieblingsgewässer der Bernerinnen und Berner. Einstig ist beim Aarebad in Muri. Beachte, dass der Fluss eine ordentliche Strömung aufweist, weshalb du das Paddel vor allem zum Manövrieren brauchst. Ansonsten kannst du dich wie die Böötler flott treiben lassen. Die Fahrt vorbei an viel Grün und später durch die Stadt Bern ist ein Erlebnis. Allerdings gibt es zwei zwei «Knackpunkte»: Beim Längswehr Schwellemätteli musst du aussteigen – du kannst an mehreren Stellen gut landen –, dein Brett über eine kurze Strecke tragen und erneut einwassern. Nach einem weiteren Teilstück siehst du das Wehr Engehalde. Auf der rechten Seite findest du einen Ausstieg. Ein letztes Mal heisst es: Brett unter den Arm und das Hindernis zu Fuss umgehen. Danach paddelst du ohne Unterbruch bis nach Wohlen.
Mit insgesamt rund 27 Kilometern, mehreren Stunden Paddelzeit und den Zwischenhalten fürs Picknick oder einen Restaurantbesuch ist dies ein Tagesausflug, den du gut planen solltest. Auch wenn dir die Aare einiges an Paddelarbeit abnimmt, ist auch hier ein gewisses Mass an Kondition Voraussetzung.
Der grösste Fluss der Schweiz bietet alles, was das Stand-up-Paddler-Herz begehrt. Einmal fliesst er träge dahin, dann wieder ist er schwer zu bändigen. Deshalb kommen hier alle auf ihre Kosten: jene, die es lieber etwas ruhiger angehen und jene, die den Nervenkitzel suchen.
Gemächlich: von Stein bis Möhlin
Bei der alten Holzbrücke Bad Säckingen bietet sich dir eine gute Gelegenheit, um deine Rheinfahrt zu beginnen. Vorbei an der kleine Fridolinsinsel geht es flott vorwärts. Du geniesst den Blick auf hübsche Ortschaften, auf Felder, Wälder und Buschwerk. Eine entspannte Reise, die du entweder beim Campingplatz Möhlin oder etwas weiter unten, beim Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, nach 12 Kilometern und rund 2 Paddel-Stunden beendest.
Der junge Wilde
Wer sich auf den Vorderrhein und in die Rheinschlucht wagt, muss sein Brett absolut im Griff haben. Denn hier ist der Fluss ziemlich launisch, zeigt sich oftmals wild und unberechenbar. Für SUP-Wildwasserfans sind der junge Rhein und die spektakuläre Landschaft das Paradies schlechthin.
Die Daten zum Abfluss, zum Wasserstand und zur Temperatur des Rheins findest du auf der Webseite Hydrologie
Am Ufer die glitzernden Lichter der Stadt, über dir der Mond und unter dir der See, still und geheimnisvoll. So gleitest du auf deinem beleuchteten Board übers Wasser. Erfahrene Instruktorinnen und Instruktoren begleiten dich auf der Moonlight-Tour und zeigen dir Zurich by Night. Das nächtliche Erlebnis dauert drei Stunden. Du kannst es bei SUPkultur
Bringen dich auf Kurs: SUP-Kurse
Hat dich das SUP-Fieber gepackt, aber du stehst noch etwas wacklig auf deinem Brett? In einem Kurs bringt man dir das nötige Know-how bei. Damit du das Board und das Paddel im Griff hast und nicht umgekehrt. Oftmals bieten auch SUP-Verleiher Kurse an. Im Internet findest du sicher etwas Passendes in deiner Nähe.
Regeln und Sicherheit
Wie überall, gibt es auch im SUP-Universum ein paar Regeln, die du kennen solltest. Und wenn du auch noch ein paar Sicherheitstipps beachtest, kannst du deine Tour unbeschwert antreten.
- Eine Vorschrift fürs Stand-up-Paddling lautet: Kursschiffe haben immer Vorfahrt.
- Naturschutzgebiete sind tabu.
- Bevor du zu einer Tour aufbrichst, checke unbedingt die Wetterlage. Während eines Gewitters ist der Aufenthalt auf und neben dem Wasser lebensgefährlich.
- Prüfe dein Material. Sind dein Board und dein Paddel intakt?
- Achte auf einen ausreichenden UV-Schutz.
- Packe genügend Flüssigkeit und eine kleine Notapotheke in deinen SUP-Rucksack.
- Vergiss die Schwimmweste nicht. Sie ist Pflicht, sobald du dich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernst. Zudem musst du dein Board beschriften.
- Nimm Rücksicht auf Badende.
Auf Flüssen herrschen besondere Sicherheitsregeln, die selbst erfahren «SUPler» stets befolgen. Dies betrifft besonders die Fussleine, Profis nennen sie Leash.
- Während einer Flussfahrt sind Fussleinen gefährlich, weil es immer wieder vorkommt, dass sie sich an einem Hindernis verfangen. Wenn du dann vom Board fällst, zieht dich die Strömung unter Wasser. Deshalb: Trage die Leash nie am Fuss. Allenfalls kannst du sie an einem Hüftgurt befestigen, sodass du im Notfall den Verschluss mit den Händen lösen kannst. Allerdings musst du das trainieren.
- Achte auf die Beschilderung, und halte genügend Abstand zu Brückenpfeilern und Ästen.
- Erkundige dich vor der Tour, wo es ein Wehr oder andere Hindernisse hat.
- Manche Flüsse sind nach langen Trocken- oder Regenperioden nicht befahrbar. Warte ab, bis sich die Situation normalisiert hat. Bist du unsicher, ob der Fluss zu viel Wasser führt, schau zur Sicherheit auf der Webseite Hydrologie
des Bundesamtes für Umwelt BAFU nach.