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8. Mai 2023 | von Caspar Türler

Machen Sie den Gasgrill-Check

Lassen Sie beim Gasgrill nichts anbrennen! Mit Vorbereitung, Vorsicht und Knowhow verhindern Sie schwere Unfälle.

Inhalt

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      Kleiner Aufwand, grosse Wirkung: Eine abgesetzte Gasflasche erlaubt das rasche Zudrehen des Hauptventils.

      Trotz moderner Technik kommt es in der Schweiz an Gas- und Kohlegrills jedes Jahr zu rund 400 Unfällen zuhause und zu weiteren 500 Unfällen unterwegs oder auswärts. Bei drei Viertel dieser 900 Grillunfälle sind die Verletzten Männer. Die häufigste Unfallfolge ist naheliegend: Verbrennungen. Mit diesen Checks sind sie in Sachen Grilltechnik auf der sicheren Seite.

      • Der Grillplatz sollte sich im Freien oder auf einem Balkon befinden. Möglichst vor Wind geschützt aber so, dass der Rauch gefahrlos abziehen kann. Niemals in wenig belüfteten oder gar geschlossenen Räumen grillieren! Neben einem stabilen, feuerfesten Standboden braucht es rund um den Grill mindestens 1 Meter Abstand von brennbaren Materialien wie Gartenmöbeln, Kissen, Plastiktellern oder Balkongeländern.
      • Platzieren Sie die Gasflasche für den Einsatz so, dass Sie sie im Notfall sofort zudrehen können, am besten neben dem Grill. Die Flasche ist beim Gebrauch schneller zugedreht, wenn Sie sie nicht voll, sondern nur wenig öffnen. Beachten Sie die Papierrondelle mit den Sicherheitsanweisungen am Flaschenhals.
      • Nicht nur das Grillgut will vorbereitet sein, auch das richtige Grillbesteck, hitzebeständige Handschuhe und ein griffbereiter Feuerlöscher oder eine Löschdecke gehören dazu. Ein Küchenhandtuch – als Handschuhersatz – hat am Gasgrill nichts verloren: es ist leicht entzündlich und schützt kaum vor Hitze. Ein Topflappen ist da schon besser geeignet, aber damit kann man weniger gut greifen.
      • Kinder und Tiere in Grillnähe stets beaufsichtigen: Wer grilliert, ist für die Sicherheit aller Anwesenden verantwortlich und bleibt beim Grill, bzw. übergibt die «Grillwache» an einen anderen Erwachsenen.
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      Achten Sie auf passende Gewinde und intakte Dichtungsringe. Muttern mit dem Schraubenschlüssel anziehen – jedoch nur so fest, dass sie wieder gelöst werden können.

      • Zum Auswechseln bzw. Anschliessen drehen Sie das Hauptventil der alten und der neuen Gasflasche zu. Nehmen Sie den Druckregler der alten Flasche mit einem Schraubenschlüssel ab und montieren Sie den Regler auf die neue Flasche (Ventildichtung kontrollieren, mit Gefühl anziehen).
        Da in Deutschland andere Anschlüsse verwendet werden, dürfen auf keinen Fall deutsche Gasflaschen mit Schweizer Druckreglern oder Deutsche Druckregler mit Schweizer Gasflaschen verwendet werden - es herrscht akute Explosionsgefahr!
      • Lagern Sie Gasflaschen zwischen den Einsätzen immer aufrecht und möglichst draussen: Beim Grillwagen auf dem Balkon oder an einem abgedeckten, gut gelüfteten Ort. Niemals im Keller aufbewahren!
        Weil Gas schwerer ist als Luft, sammelt es sich an der tiefsten Stelle des Raums. Bei Gasgeruch sofort den Flaschenhahn schliessen, keine Zündquellen betätigen (Explosionsgefahr durch elektrische Schalter!), nicht Rauchen, die Gasflasche ins Freie bringen und den Bereich gut lüften.
      • Machen Sie eine Dichtigkeitsprüfung: Träufeln Sie mit einem Schwamm, Lappen oder Pinsel Seifenwasser (bzw. Lecksuchspray) über den Anschluss des Druckreglers. Bilden sich Blasen, ist der Anschluss undicht und muss angezogen oder ausgetauscht werden.
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      Testen Sie, ob der Schlauch nicht brüchig, sondern noch elastisch genug ist. Bilden sich trotz festen Verbindungen beim Seifenwassertest Blasen? Es besteht akute Gasexplosionsgefahr, der Schlauch muss sofort ersetzt werden!

      • Der Druckregler (Druckreduzierventil) sorgt dafür, dass der Druck der Gasflasche nicht direkt auf den Grill übergeht. Dabei handelt es sich wie beim Schlauch um ein Verschleissprodukt. Sobald die Flammen schlecht regelbar werden oder es zu unregelmässigen, höheren Flammen kommt, muss der Druckregler ersetzt werden (spätestens nach 10 Jahren). Ein nicht funktionstüchtiger Regler ist brandgefährlich. 
        Auch ein undichter oder brüchiger Gasschlauch ist eine grosse Gefahr. Diese Schläuche sind sofort zu ersetzen, in jedem Fall aber nach 10 Jahren.
      • Wenn Sie den typisch fauligen Gasgeruch oder ein Zischen wahrnehmen, liegt definitiv ein Leck im System vor. Sofort das Ventil der Gasflasche zudrehen und striktes Rauchverbot einhalten. Kontrollieren Sie die Dichtigkeit aller gasführenden Bauteile mit Seifenwasser oder einem Lecksuchspray. Ersetzen Sie gegebenenfalls den Schlauch, den Druckregler oder die Dichtung und ziehen Sie die Anschlüsse fest, bis beim erneuten Test keine Blasen mehr entstehen. Niemals mit dem Feuerzeug nach einem Gasleck suchen!
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      Ein gut gereinigter Grill sieht nicht nur toll aus, sondern ist auch viel sicherer.

      • Nehmen Sie den Grill erst in Betrieb, wenn Sie ein Gasleck zweifelsfrei ausschliessen können. Überzeugen Sie sich, ob der Grill auch sonst in Ordnung und sauber ist. Kleinere Fettrückstände sind kein Problem. Die Fettfangschale hingegen sollte immer wieder gereinigt werden. Alte Rückstände können zusammen mit herabtropfendem, heissem Fett einen sogenannten «Fettbrand» auslösen.
      • Beim Anzünden muss der Deckel des Gasgrills immer geöffnet sein. Entfachen Sie den Grill entweder mit der eingebauten, elektronischen Zündung oder verwenden Sie ein Stab- oder Grillfeuerzeug mit langem Hals aus Metall. Mit Zündhölzern und ungeschützten Händen ist die Verbrennungsgefahr zu gross.
      • Um Unfälle zu vermeiden, sollte man sich beim Anzünden nicht über die Grillfläche beugen. Wenn der Gasgrill nicht innerhalb von 10 Sekunden zündet: Gasventil zudrehen und einige Minuten bei offenem Deckel warten. Erst dann einen neuen Zündversuch unternehmen.
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      Der Worst Case: ein Gasbrand. Sofort die Feuerwehr alarmieren und wenn möglich einen Löschversuch aus sicherer Deckung unternehmen.

      • Fettbrand: Drehen Sie im Brandfall wenn möglich (mit feuerfesten Grillhandschuhen!) das Gas ab und setzen Sie eine Löschdecke bzw. einen Feuerlöscher der Klassen B oder F ein. Versuchen Sie auf keinen Fall, einen Fettbrand mit Wasser zu löschen! Der explodierende Dampf (ein Gasgrill wird bis zu 800 Grad heiss) verursacht durch das Mitreissen tausender brennender Fetttröpfchen verheerende Schäden.
      • Gasbrand: Eine Gasflasche, die grosser Hitze oder einem Brand ausgesetzt ist, kann bersten und im grösseren Umkreis Zerstörung bewirken – durch eine Druckwelle, herumfliegende Behälterteile und durch einen brennbaren, toxischen oder korrosiven Flascheninhalt. Wenn möglich Ventil der Gasflasche schliessen und diese aus dem Gefahrenbereich entfernen. Erwärmte oder heisse Flaschen, die nicht entfernt werden können, aus sicherer Deckung mit reichlich Wasser kühlen, am besten mit dem Gartenschlauch. Brennendes Gas nur dann löschen, wenn die Flammen zu einer gefährlichen Situation führen können.
      • Bei einem schweren Feuerunfall und Verbrennungen unverzüglich die Sanität (Tel. 144) und die Feuerwehr (118) alarmieren. Falls Menschen von einem Brand bzw. einer Explosion betroffen sind, diese in Sicherheit bringen, nach der Samariter-Methode betreuen und versehrte Körperteile anhaltend mit kaltem Wasser übergiessen oder ins Wasser eintauchen. Wundflächen steril abdecken und Brandopfer überwachen, bis die Rettungskräfte eintreffen.
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      Vorsicht: Explosionsgefahr bei falschem Umgang mit Grills.

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      Weitere Informationen

      Sicherheitstipps zum Thema «gefahrlos grillen»  sind bei der BfB – Beratungsstelle für Brandverhütung – erhältlich.

      Weitere Hinweise zur Verwendung von Flüssiggas in Fahrzeugen und Schiffen, für kommerzielles Grillieren an Veranstaltungen und zur fachmännischen Kontrolle von Gasgrills finden sie untewww.arbeitskreis-lpg.ch/gaskontrolle .

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