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8. April 2019 | von Regula Müller

Wie man Sicherheit richtig vermittelt

Mit dem Einhalten der lebenswichtigen Regeln könnten rund 60 Prozent der tödlichen Arbeitsunfälle vermieden werden. Das Migros Verteilzentrum in Suhr hat einen Weg gefunden, diese Regeln vorbildlich zu schulen.

Inhalt

      Anzeigebild Musterinstruktion Instandhaltung

      Die Maschinen laufen rund um die Uhr im Migros Verteilzentrum Suhr, sieben Tage die Woche. Im Schichtbetrieb betreuen Anlagebediener die vollautomatischen Maschinen, die Nahrungsmittel auf Paletten stapeln. Lastwagen und die Bahn transportieren die bepackten Paletten in die Migros-Filialen und Migrolino-Shops in der ganzen Schweiz. Um die Maschinen zu warten, benötigt es Instandhalter. Im Verteilzentrum arbeiten rund 460 Mitarbeitende in vier Hauptprozessen, in denen es öfters zu Unfällen kommt: Produktion, Instandhaltung, Logistik und Strassentransport. Für all diese Bereiche und Branchen gibt es die lebenswichtigen Regeln der Suva.
      Hans Frei (60) ist der Sicherheitsbeauftragte des Verteilzentrums. Vor zwei Jahren hat er zusammen mit der Geschäftsleitung die Sicherheits-Charta der Suva unterschrieben. «Damit haben wir uns verpflichtet, für noch mehr Sicherheit im Unternehmen zu sorgen.» Bei der Sicherheits-Charta stehen die lebenswichtigen
      Regeln im Zentrum. Das gab Frei den Anstoss, diese systematisch zu instruieren. «Ich konnte der Leitung aufzeigen, dass zwar in der Zeit der Instruktion nicht produktiv gearbeitet wird, wir aber dadurch lange, unfallbedingte Ausfälle vermeiden können.»

      Wo es gefährlich ist

      Zuerst eigneten sich die Teamleiter die Regeln imSelbststudium an. Hans Frei schickte ihnen jede Woche eine Regel per Mail. «Nach zehn Wochen mussten sie bei mir im Büro zum Online-Test der Suva antraben», erklärt Frei. Wer diesen erfolgreich abgeschlossen hatte, startete die Instruktion bei den Mitarbeitenden. «Ab und zu war ich während einer Schulung anwesend. So spüren die Mitarbeitenden, dass mir das Thema wichtig ist.» Auch diese mussten nach Abschluss der Schulung den Online-Test absolvieren. «Das machte den Mitarbeitenden sichtlich Spass. Die meisten haben zu Hause dafür trainiert und die Maximalpunktzahl rausgeholt.»

      4 Tipps für eine erfolgreiche Instruktion

      1. direkt am Objekt instruieren
      2. jeweils nur kurze Sequenzen instruieren (10 min)
      3. am wirkungsvollsten ist es, wenn der Sicherheitsbeauftragte oder der Vorgesetzte instruiert
      4. regelmässig und ohne besonderen Grund instruieren

      Nun, wo die Regeln vermittelt sind, gehe es in die zweite Phase: kontrollieren und durchsetzen. «Tagtäglich muss der Vorgesetzte darauf bestehen, dass die Regeln eingehalten werden.» Im Verteilzentrum gilt die Devise: Beim ersten Verstoss gibt es eine Verwarnung, beim zweiten folgt die Kündigung. Dass die geschulten Regeln in den Köpfen präsent bleiben, sei eine weitere Herausforderung. Frei beschreibt es so: «Da hilft eine gute verankerte Firmenkultur, die es zulässt, dass jeder Mitarbeitende auch den CEO auf Sicherheitsregeln hinweist.»
      Zwei Jahre ist es her, seit die Geschäftsleitung des Verteilzentrums die Sicherheits-Charta unterschrieben hat. Im Jahr 2018 sind die Berufsunfallzahlen im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich gesunken. Dennoch will sich Hans Frei nicht auf die Äste rauslassen: «Ob es sich um einen Zufall handelt oder ob wir bereits von unseren Bemühungen profitieren können, zeigt sich erst in den nächsten Jahren.»

      "benefit" 1_19 Rubrik "Schwerpunkt" Migros Verteilzentrum Suhr

      So wenige Unfälle wie nie zuvor

      Nun, wo die Regeln vermittelt sind, gehe es in die zweite Phase: kontrollieren und durchsetzen. «Tagtäglich muss der Vorgesetzte darauf bestehen, dass die Regeln eingehalten werden.» Im Verteilzentrum gilt die Devise: Beim ersten Verstoss gibt es eine Verwarnung, beim zweiten folgt die Kündigung. Dass die geschulten Regeln in den Köpfen präsent bleiben, sei eine weitere Herausforderung. Frei beschreibt es so: «Da hilft eine gute verankerte Firmenkultur, die es zulässt, dass jeder Mitarbeitende auch den CEO auf Sicherheitsregeln hinweist.»
      Zwei Jahre ist es her, seit die Geschäftsleitung des Verteilzentrums die Sicherheits-Charta unterschrieben hat. Im Jahr 2018 sind die Berufsunfallzahlen im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich gesunken. Dennoch will sich Hans Frei nicht auf die Äste rauslassen: «Ob es sich um einen Zufall handelt oder ob wir bereits von unseren Bemühungen profitieren können, zeigt sich erst in den nächsten Jahren.»

      Schulung ist lebenswichtig

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