Weniger Risiko abseits der Piste
Tourenskifahren und Schneeschuhwandern sind voll im Trend. Die weisse Pracht bringt aber auch Gefahren mit sich: Jährlich verunfallen rund 22 Menschen tödlich durch einen Lawinenniedergang. In mehr als 90 Prozent der Fälle wurden die Lawinen durch die Verunfallten selbst ausgelöst. Wer sich die Zeit nimmt, eine Tour gründlich vorzubereiten, verringert die Unfallgefahr. Das von der Suva und vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF entwickelte Online-Tool «White Risk» ermöglicht eine vollständige Planung für Tourenbegeisterte.
Inhalt
Neben den Bergdohlen, Schneehasen, Gämsen und Steinböcken geniessen viele von uns gerne die winterlich unberührte Natur. Ob auf Skiern, dem Snowboard oder mit Schneeschuhen – Bewegung an der frischen Luft ist gesund und belebt, insbesondere in diesen Pandemie-geprägten Zeiten. Wer sich aber in die verschneiten Hänge wagt, tut gut daran, sich ausreichend vorzubereiten und sich richtig auszurüsten, damit das Schneesportvergnügen nicht dramatisch endet.
Gute Vorbereitung fängt zuhause an
Nebst der Konsultation des Lawinenbulletins ist Kartenlesen eine wichtige Basis beim Vorbereiten von Touren. Mit speziellen Lawinengeländekarten unterstützt das Online-Tool «White Risk» bei der Planung. Potenziell typische Schlüsselstellen erkennt das Tool und weist auf Orte hin, die für die Beurteilung der Lawinengefahr besonders im Fokus stehen. «Wer potenzielle Gefahrenstellen in seiner Tourenplanung gut einschätzen oder sogar ausschliessen kann, geht mit weniger Risiko ins Gelände», bestätigt Samuli Aegerter, Schneesportexperte der Suva. Für Einsteiger bietet «White Risk» zudem eine E-Learning-Lektion zur Tourenplanung an. «Wer eine Tour abseits der Piste plant, sollte dies gut vorbereitet tun» bekräftigt Aegerter. Die Plattform bietet in der kostenlosen Basisversion ein grafisch animiertes Nachschlagwerk rundum das Thema Lawinenprävention mit Grundlagen zur Planung sowie Tipps zum richtigen Verhalten am Berg.
Die Prävention in der Hosentasche
Mit der dazu gehörigen App hat man im Gelände mobilen Zugriff auf die vorbereitete Tour. Referenzwerte der Planung lassen sich mit den aktuellen Gegebenheiten unmittelbar abgleichen und die Offlinekarten ermöglichen eine präzise Navigation. Wer sich nicht nur auf die digitale Tourenplanung verlassen möchte, kann die geplante Tour natürlich auch als Ausdruck mitnehmen. «Gerade bei tiefen Temperaturen im Gelände empfiehlt sich ein Backup, da der Handyakku bei Tiefsttemperaturen ausfallen kann», weiss Stephan Harvey, SLF-Experte und Projektleiter von «White Risk».
Mehr Ortskenntnisse führen zu mehr Sicherheit
Vertieftes Wissen über die Örtlichkeit und die aktuelle Lawinensituation erhöhen die Sicherheit. «Je genauer ich das Gelände kenne, desto besser kann ich das Risiko einschätzen und entsprechend die richtigen Entscheide treffen», weiss Harvey. Eine Lawinenausbildung und die Lawinen-Notfallausrüstung (Verschüttetensuchgerät (LVS), Sonde, Schaufel) tragen zusätzlich zur Sicherheit bei. «Es lohnt sich, die Lawinensituation während des ganzen Winters zu verfolgen und nach jeder Tour kritisch zu hinterfragen: Was würde ich nächstes Mal anders machen?», bestätigt Harvey.
Mehr Tipps zur optimalen Vorbereitung eines Tourenausflugs finden sich im Newsbeitrag auf suva.ch.
Schneesport: Wie bin ich versichert bei einem Unfall? Mehr Informationen im Newsbeitrag auf suva.ch.
Weitere Informationen auf www.whiterisk.ch
Medienkontakt
Natascha Obermayr
Mediensprecherin Freizeitsicherheit
SLF
Cornelia Accola-Gansner
Kommunikation
Über die Suva
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturstandorten und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion knapp 4700 Mitarbeitende. Als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts versichert sie über 135 000 Unternehmen mit über 2,2 Millionen Berufstätigen gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes die Militärversicherung sowie die Unfallversicherung für Personen in IV-Massnahmen. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten weiter. Im Suva-Rat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.